Article
Verbesserte Befundung des Video-Kopf-Impuls-Tests (HIMP) durch 3D-Analyse
Search Medline for
Authors
Published: | April 13, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der Video-Kopf-Impulstest (HIMP) dient der Prüfung der BG-Funktion. Die Auswertung des vestibulo-okulären Reflexes stützt sich auf die Reiz-Antwort-Relation (Verstärkung) sowie auf die Auswertung von Sakkaden. Dabei ist störend, dass bei mehrfacher Wiederholung der Untersuchung und Summen-Darstellung durch Überlagerung der Antworten Parameter-Streuung und nicht uniformes Muster auftreten. Daher werden vergleichende Auswertungen der einzelnen Antworten notwendig, die zur verbesserten quantitativen Auswertung an 3D-Diagrammen vorgenommen werden.
Patienten und Methoden: An 15 Gesunden und 50 Patienten mit ein- und beidseitigen Labyrinthfunktionsstörungen werden Streuungs-Parameter der Verstärkung des VOR und der Latenzen und Amplituden verdeckter und offener Sakkaden bestimmt.
Ergebnisse: Bei Gesunden tritt eine maximale Streuung der Amplituden des VOR von 25% auf. Die höchsten Streuungen sind bei den Gesunden zu beobachten, bei denen vereinzelte Sakkaden zu beobachten sind. In 60% Gesunder finden sich vereinzelte Sakkaden beim Kopfimpulstest. Deren Amplitude erreicht maximal 75% des VOR. Bei Patienten treten Streuungen der Amplituden des VOR in gleichem Maß wie bei Gesunden auf. Die Amplituden der verdeckten und offenen Sakkaden erreichen oder überschreiten weit überwiegend 100% der VOR-Amplituden.
Diskussion: Die Auswertung gemittelter oder überlagerter vKIT-Antworten ist für zuverlässige klinische Bewertungen und Indikationsstellungen nicht hinreichend. Mittels 3D-Grafiken gelingen Screeningbefunde, jedoch erfordern Therapieindikationen und Verlaufskontrolle die quantitative Auswertung der Befunddiagramme. In Zukunft lässt die statistische Signalanalyse sämtlicher einzelner Antworten die sichere Selektierung der Artefakte und quantitative Befundung erwarten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.