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Hörerhalt nach atraumatischer Cochlea-Implantation bei Kindern
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Die Cochlea-Implantation (CI) bei Patienten mit einem akustisch nutzbaren Tieftonrestgehör wird mit einer optimierten Operationstechnik durchgeführt, um das Restgehörs bestmöglich zu erhalten. Durch die steigende Anzahl von hörerhaltenden Cochlea-Implantationen im Kindesalter stellt sich die Frage nach dem Resthörerhalt bei diesem Patientenkollektiv.
Methodik: Eine Gruppe von 12 Kindern zwischen 4 und 12 (Mittelwert 7) Jahren wurde nach hörerhaltenden CI bezüglich der Hörschwelle untersucht. Retrospektiv wurde der kurzfristige Hörerhalt (bis zu 3 Monate nach Operation) untersucht. Bei einer Subgruppe von 5 Kindern wurde zusätzlich der langfristige Hörerhalt (7,5 bis 16 Monaten nach Operation) ermittelt.
Ergebnisse: Es wurde für alle 12 Kinder der präoperative und kurzfristig postoperative PTAlow (pure tone average bei 0,125, 0,250 und 0,5 kHz) gemessen. Zusätzlich wurde der Hörerhalt (HL%) und der Hörverlust (HL) nach der Formel von Skarzynski ermittelt. Die Mittelwerte des präoperativen PTAlow lagen bei 29,8 dB und kurzfristig postoperativ bei 42,6 dB. Es zeigte sich ein HL% von 73,6 % (partieller Hörerhalt) entsprechend 9,4 dB. In der Subgruppe lag der präoperative PTAlow bei 38,9 dB, kurzfristig nach Operation bei 45,6 dB und langfristig bei 48,6 dB. Der HL% betrug kurzfristig nach der Operation 80,6% (kompletter Hörerhalt), entsprechend 6,4 dB; langfristig postoperativ 71,5% (partieller Hörerhalt) entsprechend 9,6 dB.
Zusammenfassung: Es wurde der Hörerhalt bei 12 Kindern nach CI untersucht. Die Ergebnisse bei Kindern entsprechen den Ergebnissen der hörerhaltenden Operationen bei Erwachsenen. Eine EAS-Versorgung bei Kindern mit vorhandener tieftonbetonten Resthörigkeit sollte angestrebt werden, da ein Resthörerhalt bei Kindern erreicht werden kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.