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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Cochlea Implantation und das Sturzrisiko in einer erwachsenen Population

Meeting Abstract

  • corresponding author Julia Louza - Klinikum Großhadern, LMU München, München
  • Tom Klappert - Klinikum Großhadern, LMU München, München
  • Georg Ledderose - Klinikum Großhadern, LMU München, München
  • Robert Gürkov - Klinikum Großhadern, LMU München, München
  • Eike Krause - Klinikum Großhadern, LMU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno339

doi: 10.3205/17hno339, urn:nbn:de:0183-17hno3399

Published: April 13, 2017

© 2017 Louza et al.
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Einleitung: Die Kochleaimplantation ist heutzutage eine sehr erfolgreiche und sichere rehabilitative Maßnahme zur Behandlung einer schwerwiegenden Innenohrschwerhörigkeit. Allerdings besteht hierbei ein relevantes Risiko für Gleichgewichtsstörungen und eine damit verbundene Sturzgefahr. Ziel dieser Studie war die Bestimmung des Sturzrisikos nach Cochlea Implantat (CI)-Operation durch Messung der Körperstabilität.

Methoden: In einer prospektiven klinischen Studie wurden vor einer CI-OP 20 erwachsene Patienten eingeschlossen. Die Körperstabilität wurde mit dem mobilen Posturographie-Gerät (Vertiguard®) untersucht. Die Posturographie ermittelt die Körperschwankungen vor- und rückwärts, sowie seitwärts in Grad pro Sekunde. Die Patienten führten unter Anleitung, vor der Operation und 3-5 Tage danach, den Standard Balance Deficit Test (SBDT) bzw. bei einem Alter ab 60 Jahren den geriatrischen Standard Balance Deficit Test (gSBDT) durch. Das Sturzrisiko wurde mit alters- und geschlechtsspezifischen Normwerten verglichen und in Prozent berechnet.

Ergebnisse: Das mittlere Sturzrisiko in der untersuchten Studienpopulation betrug präoperativ 51%. Postoperativ lag es im Durchschnitt bei 53%. Die mittlere Differenz unterschied sich statistisch nicht signifikant. Auch im gSBDT-Protokoll zeigte sich im Durchschnitt keine statistisch nachweisbare Differenz.

Schlussfolgerungen: Das Sturzrisiko bei CI-Kandidaten ist im Vergleich zur gesunden Population bereits präoperativ erhöht (>40%). Postoperativ fand sich keine signifikante Verschlechterung. Zusammenfassend konnte in dieser Studie kein Einfluss der CI-OP auf das Sturzrisiko von Patienten direkt postoperativ festgestellt werden. Weitere Untersuchungen mit einem größeren Patientenkollektiv und längeren Beobachtungszeiten sind geplant.

Unterstützt durch: Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München e.V.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.