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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die diagnostische Wertigkeit des APHAB

Meeting Abstract

  • corresponding author Jan Löhler - Deutsches Studienzentrum HNO, Bad Bramstedt
  • Barbara Wollenberg - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • Peter Schlattmann - Institut für medizinische Statistik und Datenverarbeitung Universitätsklinik Jena, Jena
  • Frederike Gräbner - Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie in der HNO-Klinik, Universitätsklinikum, Lübeck
  • Rainer Schönweiler - Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno337

doi: 10.3205/17hno337, urn:nbn:de:0183-17hno3376

Published: April 13, 2017

© 2017 Löhler et al.
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Text

Einleitung: Der APHAB (Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit) ist ein Fragebogen, der im Rahmen einer Hörgeräteversorgung nach der Hilfsmittelrichtlinie verpflichtend eingesetzt werden muss. Er ist in vielen Sprachen erhältlich und untersucht anhand von vier Subskalen (Hören in Ruhe (EC), im Störschall (BN), im Hall (RV) und im Lärm (AV)) die subjektive Beeinträchtigung von Patienten durch Schwerhörigkeit ohne Hörgeräte (APHABu) sowie den Nutzen durch Hörgeräte.

Methoden: Untersucht wurden die Abhängigkeit des APHABu-Scores vom frequenzabhängigen Hörverlusten sowie die Wahrscheinlichkeit bestimmter Hörverluste in Abhängigkeit von dezidierten APHABu-Scores einer internetbasierten APHAB-Datenbank.

Ergebnisse: Es ergab sich keine Abhängigkeit des APAHB von bestimmten Hörverlusttypen, wie sie durch sog. Standardaudiogramme repräsentiert wurden. Gleichwohl fand sich eine frequenzspezifische Abhängigkeit für die EC- und RV-Skala.

Die von dezidierten APHAB-Scores abhängigen, frequenzsspezifischen Wahrscheinlichkeiten zeigten besonders hohe Werte für den Bereich um 2 kHz bei 40-50 dB.

Schlussfolgerungen: Der APHABu eignet sich neben der Ton- und Sprachaudiometrie als dritte Säule zur audiologischen Primärdiagnostik einer Schwerhörigkeit. Die fehlende Abhängigkeit von Werten der BN-Skala von einem frequenzspezifischen Hörverlust sowie die fehlende Korrelation des APHABu von sog. Standardaudiogrammen lassen sich durch hohe, individuelle Kompensationsfähigkeiten erklären.

Die angegebenen Wahrscheinlichkeiten zu dezidierten Hörverlusten in Abhängigkeit vom APHABu-Score können ua zur Plausibilitätsprüfung zB im Rahmen einer Begutachtung eine Rolle spielen. Der gefundene besondere Einfluss des APHABu auf den mittleren Frequenzbereich korreliert mit den Ergebnissen aus der Sprachaudiometrie.

Unterstützt durch: Deutscher Berufsverband der HNO-Ärzte e. V.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.