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Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch bei CI-Patienten mit unterschiedlichen Elektrodenlängen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einführung: Die Insertion eines Cochlea-Implantats (CI) ist mit einem potentiellen Trauma der Cochlea verbunden, welches einen Verlust eines noch vorhandenen Restgehörs zur Folge haben kann. Ziel ist es daher strukturerhaltend zu implantieren. Bei erfolgreichem Restgehörerhalt ermöglicht dies postoperativ eine elektrisch-akustische Stimulation (EAS). Die Patienten werden abhängig von ihrem Restgehör mittels unterschiedlichen Elektrodenlängen mit einem CI versorgt. Welche Auswirkungen diese Elektrodenlängen auf das Sprachverstehen in Ruhe und im Geräusch haben, wurde anhand dieser Analyse ausgewertet.
Material und Methode: Die Sprachtestergebnisse von 100 erwachsenen Patienten werden retrospektiv über die Zeit analysiert. Alle Patienten trugen unilateral oder bilateral ein Implantat der Firma MED-EL elektromedizinische Geräte GmbH (Innsbruck) mit den Elektroden Flex 16, 20, 24 und 28.
Die Sprachtests umfassen den Freiburger Einsilber (FBE), den HSM-Satztest in Ruhe und im Geräusch (10dB SNR).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die retrospektiven Ergebnisse zeigen, dass es sinnvoll ist Patienten mit Resthörvermögen, das nicht mehr für eine akustische Komponente nutzbar ist, mittels längerer Elektrode (28 mm) zu versorgen und dem Patienten damit zu den höchsten Ergebnissen im Sprachverstehen bei elektrischer Stimulation (Mittelwerte 3 Monate nach Erstanpassung: FBE 65 dB=52,6%; HSM 10 dB SNR =41,5) zu verhelfen. Ist das Restgehör für EAS nutzbar, werden mit kürzeren Elektroden (Flex 20 und Flex 24) gute Ergebnisse erreicht. Bei sehr gut nutzbarem Restgehör und Flex 16 werden sehr gute Ergebnisse (Mittelwerte 3 Monate nach Erstanpassung: FBE 65 dB 75,83%; HSM 10 dB 82,07%) erreicht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.