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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Otitis media durch Fremdkörper

Meeting Abstract

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  • corresponding author Franziska Kriesche - AMEOS Klinikum, Halberstadt
  • Jörg Langer - AMEOS Klinikum, Halberstadt
  • Klaus Begall - AMEOS Klinikum, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno321

doi: 10.3205/17hno321, urn:nbn:de:0183-17hno3211

Published: April 13, 2017

© 2017 Kriesche et al.
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Text

Einleitung: Fremdkörper im Mittelohr stellen eine seltene Ursache für therapieresistente Otitiden und Otorrhoe dar. Im Gegensatz zu Fremdkörpern des äußeren Gehörganges, die einen häufigen Notfall in der HNO-Praxis darstellen, stellen Mittelohrfremdkörper einen Anteil von weniger als 10% der Fremdkörper im Ohr dar. Diese gelangen meist durch bereits bestehende Trommelfelldefekte in die Pauke.

Kasuistik: Es wird der Fall einer 33-jährigen Patientin vorgestellt, die sich initial mit Otorrhoe auf der rechten Seite vorstellte. Klinisch sah man im Lokalbefund eine Trommelfellperforation. Nach intensiver Inspektion zeigte sich ein schwarzer Fremdkörper, der aus dem Defekt ragte. Die Patientin berichtete, dass ihr 14 Tage zuvor ein Insekt in das rechte Ohr geflogen war. Der im Anschluss aufgesuchte HNO-Arzt konnte zunächst keinen Fremdkörper feststellen. Es erfolgte eine lokale antibiotische Therapie. Im weiteren Verlauf entwickelte die Patientin eine Hörminderung, Otalgie und Otorrhoe. Im Tonschwellenaudiogramm bestand rechts eine Schallleitungsschwerhörigkeit bis 35 dB.

Ergebnisse: Nach der Eröffnung des Mittelohres zeigten sich sulzige Granulationen in denen ein großes Insekt eingebettet war. Nach Teilentfernung der Granulationen konnte der Mittelohr-fremdkörper entfernt werden. Es handelte sich am ehesten um eine geflügelte Ameise. Die Gehörknöchelchenkette schien intakt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelrecht, das Ohr heilte ab. Im Kontrollaudiogramm zeigte sich kein Hörverlust mehr.

Schlussfolgerungen: Fast ausschließlich finden sich Insekten im äußeren Gehörgang. Dass ein Insekt das Trommelfell perforiert und in die Mittelohrräume gelangt, ist als Rarität anzusehen. Weltweit wurden bisher nur Einzelfälle beschrieben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.