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Sprachaudiometrische Ergebnisse von Patienten mit beidseitiger Cochlea-Implantation vor dem 18. Lebensjahr
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Im Jahr 1996 wurde die erste bilaterale Cochlea-Implantation zur beidseitigen Hörrehabilitation durchgeführt. Diese führte zu einem deutlich besseren Sprachverständnis insbesondere in schweren Hörsituationen, z.B. im Störgeräusch. Seit 1998 wurden auch Kinder sequentiell oder simultan bilateral mit Cochlea-Implantaten versorgt. Die Kinder zeigen eine frühe, sehr erfreuliche Hör- und Sprachentwicklung.
Methoden: Ziel der vorliegenden Studie war es, die sprachaudiometrischen Ergebnisse von aktuell über 18-jährigen Patienten zu untersuchen, die seit 1998 als Kinder bilateral mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt wurden. Hierzu wurde eine retrospektive Datenanalyse der aktuell vorliegenden audiologischen Daten durchgeführt.
Ergebnisse: Es konnten Datensätze von 46 bilateral mit CI versorgten Patienten ausgewertet werden, welche die Einschlusskriterien erfüllten. Das Alter bei Implantation betrug im Mittel 8,6 Jahre und das aktuelle Alter im Mittel 21,7 Jahre. Im Durchschnitt wurden beim Freiburger Sprachtest unilateral bei 65 dB 66,2% und bei 80 dB 71,1% der dargebotenen Einsilber korrekt verstanden. Die vergleichbaren Werte mit bilateraler Versorgung betrugen 69,0% bzw. 77,1%. Im HSM Satztest wurden in Ruhe bilateral 84,1% und bei 10 dB SNR 70,3% richtig wiedergegeben.
Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass bilateral mit CI versorgte Kinder im Erwachsenenalter von einem sehr zufriedenstellenden Sprachverständnis profitieren können. Insbesondere im Störschall erreichten die jungen Erwachsenen mit bilateraler Versorgung ein sehr gutes Sprachverständnis.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.