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Positives Langzeit-Outcome bei CI-Kandidaten mit Tinnitusbelastung
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Published: | April 13, 2017 |
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Zielstellung: Ziel dieser Studie war die komplexe Evaluation des Therapieerfolges der CI-Versorgung im 2-Jahresverlauf bei präoperativ mit Tinnitus belasteten Patienten gemessen an der Tinnitusbelastung, der Lebensqualität, dem Sprachverstehen, der Depressivität, der Ängstlichkeit sowie der Stressbelastung.
Patienten und Methode: Über 2 Jahre wurden 42 postlingual ertaubte CI-Kandidaten mit präoperativ unterschiedlicher Tinnitusbelastung und unilateraler CI zwischen 2009 - 2013 in dieser prospektiven Studie untersucht. Die Tinnitusbelastung (Göbel & Hiller), die Lebensqualität (NCIQ), das Sprachverstehen (Freiburger Einsilbertest) und die mentalen Komorbiditäten wurden mit dem Charité - Fragenbogeninventar für Depressivität (ADS-L), Ängstlichkeit (GAD-7) und Stress (PSQ) postoperativ 6, 12 und 24 Monate erfasst.
Ergebnisse: Eine rasche Verbesserung nach bereits 6 Monaten konnte für die Tinnitusbelastung, die Lebensqualität und das Sprachverstehen beobachtet werden. Nach einem Jahr setzte zeitversetzt eine signifikante Verbesserung für Stress und Depressivität ein. Über den Nachbeobachtungszeitraum von 2i Jahren blieben alle Verbesserungen stabil.
Während präoperativ kein Zusammenhang von Tinnitusbelastung und Lebensqualität bestand, zeigt sich postoperativ eine signifikante Korrelation. Stress, Depressivität und Ängstlichkeit korrelieren präoperativ und postoperativ signifikant.
Schlussfolgerung: Die CI-Versorgung postlingual Ertaubter geht weit über die Verbesserung des Sprachverständnissen hinaus. Die Verbesserung der Tinnitusbelastung durch die CI wirkt sich bereits 6 Monate nach Implantation direkt auf die Lebensqualität aus. Die zeitversetzte Besserung von Stress und Depressivität kann als Indiz für die erfolgreiche Wiedereingliederung im sozialen Leben gewertet werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.