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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Einfluss der cochleären Morphologie auf die Dislokationswahrscheinlichkeit des Elektrodenträgers des Cochlea Implantates

Meeting Abstract

  • corresponding author Manuel Christoph Ketterer - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau/ Charité Berlin, Freiburg
  • Antje Aschendorff - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau, Freiburg
  • Thomas Wesarg - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau, Freiburg
  • Susan Arndt - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau, Freiburg
  • Roland Laszig - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau, Freiburg
  • Rainer Beck - Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno311

doi: 10.3205/17hno311, urn:nbn:de:0183-17hno3112

Published: April 13, 2017

© 2017 Ketterer et al.
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Text

Einleitung: Die präoperativ erfasste cochleäre Morphologie und Größe bestimmt die Wahl des Elektrodenträgers. In dieser Arbeit wurde die cochleäre dreidimensionale Größe ermittelt, interindividuelle Unterschiede ausfindig gemacht und der Zusammenhang der Morphologie mit der Insertionstiefe und der Dislokationswahrscheinlichkeit ermittelt.

Methode: In den Jahren 2003 bis 2010 wurden 368 Cochleae mit einem perimodiolären Elektrodenträger (Cochlear™ Contour Advance®) über eine Cochleostomie implantiert. Die postoperativ durchgeführten DVT- Aufnahmen wurden sowohl hinsichtlich der cochleären Größe (Durchmesser und Höhe) als auch der skalären Lage (Scala tympani versus vestibuli, intracochleäre Dislokation, Insertionswinkel, Insertionstiefe) analysiert. Weiterhin wurde der Wrapping factor nach Holden et al. 2013 errechnet.

Ergebnisse: Der Mittelwert des Längsdurchmessers lag bei 9.95mm, der des Querdurchmessers bei 6.54mm. Die durchschnittliche cochleäre Höhe lag bei 3.85mm. Mit steigender Größe der Cochlea lag der Elektrodenträger signifikant näher am Modiolus. Cochleae mit kleinerem Durchmesser und kleinerer Höhe wiesen häufiger dislozierte Elektrodenträger auf. Cochleae mit kleinerer Höhe zeigten außerdem statistisch signifikant mehr Scala vestibuli Insertionen.

Diskussion: Die Größe der Cochlea wirkt sich wie angenommen auf die Lage des Elektrodenträgers aus. Mit geringerer Größe der Cochlea und abnehmender Nähe zum Modiolus tritt eine Dislokation mit höherer Wahrscheinlichkeit auf. Erstmalig in dieser Arbeit wurde gezeigt, dass insbesondere bei geringer cochleärer Höhe das Risiko der skalären Dislokation erhöht ist. Die hier erstmalig ermittelte cochleäre Höhe dient als präoperativer Risikofaktor für Dislokation oder Scala vestibuli- Insertion.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.