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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Der Normaldruckhydrozephalus in der neurootologischen Diagnostik

Meeting Abstract

  • Maria Karbe - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen
  • corresponding author Justus Ilgner - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen
  • Rawad Jadeed - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen
  • Martin Westhofen - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für HNO, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno308

doi: 10.3205/17hno308, urn:nbn:de:0183-17hno3085

Published: April 13, 2017

© 2017 Karbe et al.
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Text

Einleitung: Der Normaldruckhydrozephalus stellt eine Erweiterung der inneren Liquorräume ohne Erhöhung des intrakraniellen Drucks dar. Er tritt häufig im 7. bis 8. Lebensjahrzehnt mit der Trias Gangstörung, demenzieller Entwicklung und Inkontinenz in Erscheinung. Wegen des stark variierenden Krankheitsbildes wird er jedoch häufig unter anderem in der Diagnostik von Gleichgewichtsstörungen übersehen.

Anamnese: Wir präsentieren den Fall einer 76 Jahre alten Patientin mit Schwankschwindel-Attacken, welche seit 5 Jahren bestanden. Diese traten 2-mal wöchentlich mit einer Dauer von 20 Minuten bis zu 1 Stunde auf. Sie berichtete ebenfalls über Verschwommensehen und Artikulationsstörungen während der Anfälle, jedoch nicht über Tinnitus, Hörminderung oder Völlegefühl im Ohr.

Befunde: Im Rahmen der neurootologischen Diagnostik zeigte sich ein kleinschrittiges Gangbild mit verminderter Armbewegung. Das Hörvermögen war regelrecht. Während die subjektive visuelle Vertikale eine Achsabweichung aufwies, waren die übrigen neurootologischen Untersuchungen zur peripheren Labyrinthfunktion unauffällig. Schließlich zeigte die MRT Aufnahme des Schädels im frontalen Anteil des ersten und zweiten Ventrikels eine deutliche Signalanhebung mit Erweiterung der Liquorräume.

Therapie: Aufgrund der Diagnose eines Normaldruckhydrozephalus erfolgte eine neurologische Vorstellung und eine probatorische Lumbalpunktion, welche zu einer sofortigen Besserung der Symptomatik führte. Ebenfalls normalisierte sich die subjektive visuelle Vertikale.

Diskussion: Die Diagnose des Normaldruckhydrozephalus anhand der neurootologischen Testverfahren ist dankbar, da die Prognose aufgrund einer Shuntanlage gut ist und in Frühstadien eine demenzielle Entwicklung und Sturzgefährdung der Patienten vermieden werden kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.