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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Audiometrische Kenndaten eines geschlossenen Logatomtests: Diskriminationsfunktion und Reproduzierbarkeit

Meeting Abstract

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  • corresponding author Lisa Hörmann - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKSH, Campus Kiel, Kiel
  • Matthias Hey - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKSH, Campus Kiel, Kiel
  • Petra Ambrosch - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, UKSH, Campus Kiel, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno298

doi: 10.3205/17hno298, urn:nbn:de:0183-17hno2989

Published: April 13, 2017

© 2017 Hörmann et al.
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Einleitung: Logatome sind silbenbildende Spracheinheiten, die keine sinnvolle Bedeutung für den Hörer haben und sich daher gut zur Untersuchung der Konsonantenverständlichkeit und Verwechselung von Sprachlauten in verschiedenen Positionen eines Wortes eignen. Ziel ist die prospektive Erhebung audiometrischer Kenndaten eines geschlossenen Logatomtests. Bestimmt werden Diskriminationsfunktion und Reproduzierbarkeit.

Methoden: Die randomisierte Darbietung von je 102 Logatomen der Form Konsonant-Vokal-Konsonant erfolgte intensitätsvariiert im Bereich zwischen Sprachverständlichkeitsschwelle und Sättigungsbereich in einem schallgeschützten Raum. Untersucht wurden 25 hörgesunde, erwachsene Probanden je zweimal im Abstand von 14 Tagen. Ihre Aufgabe war es, die gehörten Logatome aus einem geschlossenen Set von je 10 Items pro Konsonant bzw. Vokal auszuwählen.

Ergebnisse: Die Steigung der Diskriminationsfunktion am SRT (Speech Reception Threshold) beträgt im Mittel 4%/dB, wobei sie beim Konsonanten im Anlaut um 1%/dB steiler ist als im Auslaut. Die Test-Retest-Abweichung im Bereich des SRT weist eine Standardabweichung von 14% für den ersten und von 12% für den zweiten Konsonanten auf. Es zeigt sich eine gleichmäßige Verteilung der Differenzen der Wiederholungsmessungen um ihren Mittelwert.

Schlussfolgerungen: Die Unterschiede zwischen den Steigungen lassen eine größere intensitätsabhängige Zunahme der Verständlichkeit des Konsonanten im Anlaut als im Auslaut der Logatome erkennen. Lerneffekte durch die vorangegangene Sitzung sind aufgrund der minimalen Differenzen der Wiederholungsmessungen nicht nachweisbar. Diese Eigenschaften und die geringe Redundanz der Logatome zeigen das Potential auf, zentralen Anforderungen an Sprachtestmaterial zu genügen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.