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Einsatz der multifrequenten frühen akustisch evozierten Potenziale (FAEP) zum Screening von „kleinen“ Vestibularisschwannomen (VS)
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Seit Jahrzenten wird das prognostische Potenzial der FAEP – auch im Vergleich zur MRT - im Rahmen der VS-Diagnostik diskutiert. Dabei wird insbesondere bei „kleinen“ Tumoren von einer geringen Sensitivität sowie Spezifität der FAEP gegenüber MRT häufig berichtet. Bislang konnte jedoch nicht gänzlich geklärt werden, ob die Vorhersagewerte von dem Frequenzgehalt des FAEP-auslösenden Reizes abhängen. Diese Arbeit hat daher das Ziel, das frequenzabhängige Verhalten der FAEP bei „kleinen“ VS zu untersuchen.
Methode: Für die Studie wurden 21 Patienten mit einseitigem, unbehandeltem und mittels MRT nachgewiesenem VS rekrutiert, bei denen neben dem Klick-Reiz ein tief- sowie hochfrequenter Chirp-Reiz bei unterschiedlichen Pegeln zum Einsatz kamen. Über die konventionellen Messungen mit Einzelreizen hinaus, wurden die Chirps jeweils in Kombination mit dem Klick auch auf dem gesunden Ohr appliziert.
Ergebnisse: Bei vielen Patienten war die Identifikation der Potenziale im EEG-Restrauschen erschwert. Eine erste Datenanalyse zeigt jedoch, dass das Hinzuziehen eines tieffrequenten Reizes keinen Einfluss auf die Vorhersagewerte der FAEP hat. Demgegenüber konnten mit dem hochfrequenten Chirp noch signifikantere Seitenlatenzunterschiede der Welle V als mit dem Klick – vor allem bei 80 dB HL – beobachtet werden. Durch den Einsatz der Reiz-Kombinationen konnten keine weiterführenden Ergebnisse gewonnen werden.
Schlussfolgerung: Während sich die Vorteile einer tieffrequenten Stimulation hinsichtlich der Erhöhung der Sensitivität sowie der Spezifität der FAEP beim Screening von „kleinen“ VS nicht erkennen lassen, scheint sich der hochfrequente Chirp auf die FAEP-Vorhersagekraft positiv auszuwirken.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.