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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Wann ändern sich Lebensqualität und psychische Komorbiditäten im 2. Jahresverlauf nach Cochlea-Implantat-Versorgung?

Meeting Abstract

  • corresponding author Sophia Marie Häußler - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, Berlin
  • Steffen Knopke - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, Berlin
  • Stefan Gräbel - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, Berlin
  • Birgit Mazurek - Tinnituszentrum, Charité Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Charité Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno290

doi: 10.3205/17hno290, urn:nbn:de:0183-17hno2905

Published: April 13, 2017

© 2017 Häußler et al.
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Text

Einleitung: Diese Studie evaluiert das klinische Outcome im 2. Jahresverlauf nach CI-Operation anhand folgender Parameter: krankheitsspezifische Lebensqualität, Tinnitusbelastung, Sprachverständnis, subjektives Hörvermögen, Stressbelastung und Depressivität der Patienten.

Methoden: Die Datenerhebung erfolgte mit der „Charité Test Battery“, welche u.a. folgende validierte Tests und Fragebögen umfasst: Freiburger Einsilbertest, Oldenburger Inventar, NCIQ, Tinnitus-Fragebogen nach Göbel/Hiller, PSQ, GAD-7, ADSL. Die Daten wurden präoperativ, 6 Monate, ein Jahr und zwei Jahre postoperativ ermittelt und mit Wilcoxon-Rang-Vorzeichen-Test (SPSS) ausgewertet.

Ergebnisse: Die Studienkohorte umfasst 64 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 60,7 ± 15,8 Jahren mit bilateraler Ertaubung und unilateraler Cochlea-Implantat-Operation zwischen 04/2009 und 02/2013. Bereits im Halbjahresverlauf nach Cochlea-Implantat-Operation zeigte sich eine signifikante Besserung der krankheitsspezifischen Lebensqualität (von 52,1 ± 48,8 auf 57,8 ± 17,0), der Tinnitusbelastung (von 35,0 ± 19,6 auf 26,2 ± 24,1), des Sprachverständnisses (von 9,2 ± 16,2% auf 42,5 ± 33,5%) sowie des subjektiven Hörvermögens (von 2,1 ± 0,7 auf 3,0 ± 0,8). Dagegen besserten sich die Stressbelastung (PSQ, von 0,9 ± 0,2 auf 0,8 ± 0,2) und die Depressivität (ADSL, von 16,19 ± 10,6 auf 13,4 ± 9,6) erst nach einem Jahr signifikant. Die Daten blieben im weiteren 2 Jahresverlauf stabil.

Zusammenfassung: Die Studie zeigt eine rapide, signifikante Verbesserung der krankheitsspezifischen Lebensqualität, der Tinnitusbelastung, des Sprachverstehens und des subjektiven Hörvermögens im Halbjahresverlauf nach CI-Operation. Andere Parameter wie die Stressbelastung und die Depressivität besserten sich erst nach einem Jahr signifikant.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.