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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Entwicklung eines patientengetreuen Cholesteatommodells im 3D-Druck zur Operationssimulation und Ausbildung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jan Hagemann - Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München
  • A. Gäble - Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München
  • J. Müller - Univ. HNO-Klinik, Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno284

doi: 10.3205/17hno284, urn:nbn:de:0183-17hno2846

Published: April 13, 2017

© 2017 Hagemann et al.
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Einleitung: Die Therapie des Cholesteatoms ist die rasche operative Sanierung zur Vermeidung von Zerstörungen um den Nervus facialis oder des Labyrinths. Trotz hochauflösender Felsenbein-Bildgebungen lassen sich die Zerstörungen an der Schädelbasis oder Arrosionen des Labyrinths nicht immer mit Genauigkeit vorhersagen, und das Ausmaß zeigt sich oft erst intraoperativ. Die Cholesteatomchirurgie bleibt wegen ihrer Schwierigkeit erfahrenen Operateuren vorbehalten. Die Möglichkeiten zum chirurgischen Training jüngerer Assistenten sind begrenzt, an Leichenpräparaten oder Kunststoffmodellen sind Cholesteatom-bedingte Veränderungen selten oder gar nicht vorhanden. Wir wollten herausfinden ob sich ein patientengetreues Modell herstellen ließe, das pathologische Veränderungen wirklichkeitsgetreu nachbildet. Ziel war es, ein nachgebildetes Cholesteatom in das Modell zu integrieren.

Methoden: Ein CT-Datensatz einer Patientin mit Cholesteatom diente als Basis für die weitere Entwicklung. Der Datensatz wurde segmentiert. Das Modell wurde anschließend am Stück im 3D-Druck gefertigt.

Ergebnisse: Das Modell wurde im Anschluss an die „Originaloperation“ am OP-Mikroskop gebohrt. Wesentliche Schritte der Operation ließen sich am Modell realitätsnah durchführen. Insbesondere die Techniken zur Verfolgung des Cholesteatoms und Darstellung des Sacks konnten nachvollzogen werden. Pathologische Veränderungen an Gehörknöchelchenkette und Labyrinth deckten sich mit dem intraoperativen Befund.

Diskussion: Es ist uns gelungen, ein Felsenbein mit Cholesteatom und entsprechenden pathologischen Veränderungen bis ins Detail nachzubilden. Die Materialeigenschaften können noch verbessert werden, schon jetzt bietet das Modell aber die Möglichkeit zur Übung der Cholesteatomchirurgie oder Operationsplanung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.