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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Eignung eines computerbasierten neurokognitiven Testverfahrens für Ältere

Meeting Abstract

  • corresponding author Lisa Götze - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik, Bochum
  • Jan Peter Thomas - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik, Bochum
  • Stefan Dazert - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik, Bochum
  • Christiane Völter - Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno277

doi: 10.3205/17hno277, urn:nbn:de:0183-17hno2771

Published: April 13, 2017

© 2017 Götze et al.
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Text

Einleitung: In der Hörrehabilitation gewinnen im Hinblick auf eine individuell abgestimmte Rehabilitation psychologische Fragestellungen immer mehr an Bedeutung. Dabei besteht die Notwendigkeit, die neurokognitiven Fähigkeiten der älteren, meist wenig computeraffinen Patienten zeit- und kosteneffizient abzuklären.

Methoden: In der HNO-Klinik der Universität Bochum kam seit 2016 erstmals eine am Institut für Altersforschung in Dortmund entwickelte, computerbasierte Testbatterie (ALA-Cog) zum Einsatz. Diese beinhaltete in Anlehnung an gängige Paper and Pencil Versionen verschiedene Aspekte der Kognition wie die Verarbeitungsgeschwindigkeit, das Gedächtnis und exekutive Funktionen. Daneben wurden Fragebögen zur Akzeptanz der Computertestung, der PC-Kenntnisse, der beruflichen Laufbahn und ein Intelligenztest eingesetzt. Ausschlusskriterien waren neben neuropsychiatrischen Erkrankungen beeinträchtigende Visusveränderungen und mangelnde Deutschkenntnisse.

Ergebnisse: Bei 110 der 120 Patienten war die Testung nach einem kurzen Probelauf unter Assistenz trotz geringer Computerkenntnisse eigenständig möglich 105 beurteilten die Testung positiv und würden diese einer Papierversion vorziehen. Interessanterweise sahen nur die Jüngeren eine Durchführung derselben im hohen Alter als kritisch an. Die automatisierte Auswertung war auch für den Patienten grafisch einfach zu erkennen. Daneben konnten die Rohdaten zu wissenschaftlichen Fragestellungen genutzt werden.

Schlussfolgerung: Die ALA-Cog Testbatterie ist für eine orientierende Untersuchung der kognitiven Funktionen auch bei älteren schwerhörigen Patienten geeignet und lässt sich problemlos in den klinischen Alltag integrieren, ohne eine neuropsychiatrische Untersuchung ersetzen zu wollen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.