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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Entwicklung eines chirurgischen Curriculums für die Mastoidektomie unter Berücksichtigung der evidenzbasierten Datenlage und Kosteneffizienz

Meeting Abstract

  • corresponding author Hans-Georg Fischer - HNO-Universitätsklinik, Halle/S.
  • Jonas Zirkler - Universitätsklinik, Halle/S.
  • Michael Pohl - Bundeswehrkrankenhaus, Hamburg
  • Stefan Plontke - Universitätsklinik, Halle/S.
  • Thorsten Zehlicke - Bundeswehrkrankenhaus, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno265

doi: 10.3205/17hno265, urn:nbn:de:0183-17hno2655

Published: April 13, 2017

© 2017 Fischer et al.
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Text

Einleitung: Die traditionelle Ausbildung im Operationssaal wird zunehmend durch das Training am Modell ergänzt. Für die ohrchirurgische Ausbildung, hier dargestellt an der Mastoidektomie, stehen neben nativen Humanfelsenbeinen weitere Trainingsmodelle, wie das Kunststofffelsenbein oder Computersimulatoren, zur Verfügung. Bisher gibt es kein strukturiertes Ausbildungskonzept, welches die unterschiedlichen Trainingsmethoden der Mastoidektomie hinsichtlich Wirksamkeit und Kosten integriert.

Methoden: Für die Erstellung des otochirurgischen Curriculums erfolgte eine selektive Literaturrecherche. Berücksichtigt wurden lerntheoretische Erkenntnisse und die Verfügbarkeit sowie Wirksamkeit derzeit vorhandener Trainingsmodelle. Für die Wirtschaftlichkeitsanalyse wurde die Nutzenschwelle bestimmt.

Ergebnisse: Zur Aneignung technischer Fähigkeiten empfiehlt sich ein stufenweises Vorgehen, welches leistungsabhängig die Präparation am Computersimulator, Kunststofffelsenbein und Leichenfelsenbein vorsieht. Quantitativ sind zur Erreichung eines Lernkurvenplateaus 25 teilautonome Präparationen anzustreben. Qualitativ sollte die technische Leistungsfähigkeit stufenabhängig durch eine metrische Analyse, Endproduktanalyse, Gesamtbewertungsskala und Checkliste prozeduraler Schritte objektiviert werden. Wirtschaftlich ist das Training ab einer ausbildungsbedingten Verlängerung der regulären Operationsdauer von 22%. Die Anschaffungskosten hätten sich unter optimalen Bedingungen nach der Ausbildung von 7 Assistenten amortisiert.

Schlussfolgerungen: Das erstellte Curriculum integriert erstmals die verschiedenen Trainingsmodelle der Mastoidektomie in ein Gesamtkonzept. Der erstellte Ausbildungsplan ist kontinuierlich neuen Erkenntnissen und technischen Weiterentwicklungen anzupassen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.