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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die Okklusion des lateralen Bogengangs und Saccusexposition mit Cochlea-Implantat-Versorgung bei therapierefraktärem ein- und beidseitigem Morbus Meniére und funktioneller Taubheit

Meeting Abstract

  • corresponding author Gunnar Doobe - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Ingo Todt - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Philipp Mittmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Jan Wagner - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno255

doi: 10.3205/17hno255, urn:nbn:de:0183-17hno2559

Published: April 13, 2017

© 2017 Doobe et al.
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Text

Einleitung: Bei therapierefraktärem M. Meniére kann ein operatives Behandlungsregime indiziert sein. Wird eine dekompensierte vestibuläre Symptomatik von einer einseitigen nicht zu versorgenden Schwerhörigkeit begleitet, kann die Kombination aus Innenohrchirurgie und CI-Versorgung sinnvoll sein. Im Rahmen dieser Studie soll der Behandlungserfolg einer einzeitigen Okklusion des lateralen Bogengangs mit Saccusexposition und CI-Versorgung untersucht werden.

Methoden: Bei sieben Patienten mit rezidivierenden Schwindelanfällen bei therapierefraktärem M. Meniére sowie hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit wurden meist einzeitig die laterale Bogengangsokklusion und Saccusexposition mit CI-Versorgung durchgeführt. Der Behandlungserfolg wurde durch den präoperativ sowie postoperativ und im Verlauf erhobenen Dizziness-Handicap-Inventory (DHI) beurteilt.

Ergebnisse: Präoperativ zeigte die DHI-Auswertung aller Patienten ausgeprägte physikalische, emotionale und funktionelle Defizite. Postoperativ zeigten sich die Schwindelbeschwerden bei vier der sieben Patienten deutlich rückläufig. Bei den übrigen drei war eine operative Revision aufgrund erneut aufgetretener Drehschwindelbeschwerden notwendig. Nach der Revision waren zwei weitere Patienten nahezu beschwerdefrei.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus einzeitiger Okklusion des lateralen Bogengangs mit Saccusexposition und CI-Versorgung bietet eine effektive Behandlungsoption bei konservativ nicht kontrollierbarem Schwindel und hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit. Im Vergleich zur Labyrinthektomie oder der dreifachen Bogengangsokklusion stellt das durchgeführte Verfahren die atraumatischste Vorgehensweise dar. Der Grund für die notwendig gewordenen Revisionen könnte eine Instabilität des Patches gewesen sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.