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Führt ein Cochlea Implantat Austausch zu einem besseren Sprachverstehen? Eine Analyse von 38 Patienten
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Published: | April 13, 2017 |
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Als Therapie der hochgradigen Schwerhörigkeit hat sich die Cochlea-Implantation (CI) als Standardverfahren etabliert. Dennoch kann es zu einem medizinisch oder technisch bedingten Implantat Ausfall kommen, der in der Folge einen Austausch notwendig macht. In dieser Arbeit wurde hierzu das bestmögliche Sprachverstehen vor und nach Implantat Austausch verglichen.
Ausgewertet wurden insgesamt 38 Patienten. Verglichen wurden das bestmögliche Ergebnis im Freiburger Zahlen- und Einsilbertest bei 65 dB (im Freifeld) nach Erstimplantation mit dem bestmöglichen Ergebnis nach Implantat Austausch. Ursachen für den Austausch waren sowohl medizinischer als auch technischer Genese. Die durchschnittliche Dauer zwischen Erstimplantation und Austausch betrug in den untersuchten Fällen 5,4 Jahre.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Mittelwert des bestmöglichen Zahlenverstehens bei 65 dB nach Erstimplantation und vor Eintreten eines medizinischen oder technischen Ereignisses bei 77,6% lag und nach erfolgter Revision auf 94,2% angestiegen ist (p<0,0002 (s.)). Etwa die Hälfte der Patienten zeigte aber bereits ein 100%iges Zahlenverstehen vor Austausch („Sättigungseffekt“). Ferner zeigte sich auch, dass der Mittelwert des bestmöglichen Einsilberverstehens bei 65dB vor Revision von 42,8% auf 57,1% nach Implantat Austausch angestiegen ist (p<0,0001 (s.)).
Insgesamt konnte gezeigt werden, dass es bei 27 von 38 Patienten zu einer signifikanten Verbesserung der Sprachtestergebnisse im Freiburger Einsilbertest bei 65 dB nach Implantatwechsel kam. Gemutmaßt werden muss, dass ein erheblicher Anteil der Verbesserung der Ergebnisse durch die Verwendung eines Sprachprozessors der „aktuellsten“ Baureihe zustande kam. Diesbezüglich stehen weitere Datenanalysen an.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.