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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Ergebnisse einer chronischen Studie mit einer Low-Power Variante der MP3000 Strategie für das Nucleus System

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Mark Schüssler - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Waldo Nogueira - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno243

doi: 10.3205/17hno243, urn:nbn:de:0183-17hno2435

Published: April 13, 2017

© 2017 Büchner et al.
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Text

Einleitung: Seit 2012 ist die MP3000 Kodierungsstrategie für das Nucleus Cochlea-Implantat System in Europa zur klinischen Anwendung zugelassen, in den USA wurde die Strategie im August 2016 von der FDA für die Anwendung am Patienten freigegeben. MP3000 nutzt, als Erweiterung zur ACE (Advanced Combination Encoder) Strategie, ein psychoakustisches Maskierungsmodell, um für das menschliche Hörsystem relevante Komponenten aus dem Audiosignal zu extrahieren. Mittels dieser Technik lassen sich die intracochleären Stimulationsmuster effizienter gestalten, wodurch eine Reduktion des Stromverbrauchs der CI-Prozessoren bei gleicher Hörleistung erzielt werden kann.

Methode: Ziel der Studie war es zu überprüfen, ob mit der MP3000-Strategie eine Senkung des Stromverbrauchs erreicht werden kann, so dass der Prozessorbetrieb mit signifikant kleineren Batterien möglich wird. 14 EAS und 8 konventionelle CI-Patienten nahmen an der chronisch durchgeführten Studie im cross-over Design teil. Es wurden unterschiedliche MP3000 Implementierungen und als Referenz ein ACE Programm mit Standardparametern getestet. Jedes der Programme wurde am Folgetermin mittels klinischer Sprachtests (Freiburger Einsilber und Oldenburger Satztest) überprüft.

Ergebnisse: Alle Patienten zeigten gleiche Hörresultate beim Einsatz der unterschiedlichen Sprachverarbeitungsstrategien. Auch subjektiv zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den MP3000-Varianten und der ACE Strategie.

Schlussfolgerung: Mit der neuen Strategie ist es möglich, bei gleichwertiger Hörleistung durch Verwendung effizienterer Stimulationsmuster den Stromverbrauch der Cochlea-Implantat Systeme signifikant zu senken. Die Verwendung von Prozessoren mit deutlich kleineren Batterien rückt damit in den Bereich des Machbaren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.