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Hohes Lebensalter = Steigerung der Lebensqualität mit Cochlea Implantat?
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Eine Hörschädigung im Rentenalter kann ein schwieriges Lebensereignis bedeuten, welches zu Unzufriedenheit und/ oder einer negative Einstellung zum Leben führen kann.
Material und Methode: Die Entwicklung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Senioren im Alter von 65-88 Jahren, vor und nach CI, mittels Selbsteinschätzungsfragebogen Nijmegen Cochlear Implant Questionnaire (NCIQ) (Hinderink, Krabbe, Van Den, 2000), wird durch eine prospektive Studie untersucht. Der Fragebogen wird von den Patienten präoperativ, drei und zwölf Monate nach Erstanpassung ausgefüllt. Zudem wird das Sprachverstehen mit dem Freiburger Einsilbertest, dem HSM- Satztest in Ruhe und im Störgeräusch (10 dB S/N ratio) gemessen. Von 14 Patienten die im Alter von 75 und 86 Jahren ihr CI erhalten haben, wurden die Daten statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Präoperativ befanden sich die überwiegenden Lebensqualitätsangaben unter dem Score von 50 (Min:0; Max:100). Bereits drei Monate nach der Erstanpassung stieg die Lebensqualität auf einen Score von 65,10 an. Nach zwölf Monaten Tragedauer des Sprachprozessors, erhöhte er sich weiter auf 70,22. Auch im Sprachverstehen konnte eine Verbesserung festgestellt werden. Präoperativ lag das Einsilberverstehen bei einem durchschnittlichen Prozentwert von 12,72%, nach 3 Monaten bei 52,30% und 12 Monate nach Erstanpassung lag er bei 54,23%.
Schlussfolgerung: Anhand der Auswertung zeigte sich somit bei allen Patienten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität. Ebenso stiegen in allen sprachperzeptiven Testverfahren die auditiven Leistungen bei allen hochbetagten Patienten mit CI an. Das zeigt den positiven Einfluss des Hörens auf die Lebensqualität auch im hohen Lebensalter.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.