gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Einfluss des akustischen Inputs auf die posturale Kontrolle bei Gang- und Standkonditionen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Kristina Anton - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Arneborg Ernst - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Dietmar Basta - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno229

doi: 10.3205/17hno229, urn:nbn:de:0183-17hno2294

Published: April 13, 2017

© 2017 Anton et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Die posturale Kontrolle wird sensorisch primär vom visuellen, vestibulären und propriozeptiven System beeinflusst. Auf Grund des gleichen embryonalen Ursprungs und der anatomischen Verbindung des Hör- und Gleichgewichtorgans ist ein Einfluss der Akustik auf die Gleichgewichtsfunktion anzunehmen. Bisher wurde dieser Zusammenhang jedoch wenig untersucht. Daher wurde in der vorliegenden Studie bei gesunden Probanden die Körperschwankung in unterschiedlichen sensomotorischen Konditionen und unter verschiedenen akustischen Einflüssen untersucht.

An der Studie nahmen 21 junge gesunde Probanden teil. Alle Probanden wiesen ein normales Seh- und Hörvermögen sowie normale Funktion aller peripheren Gleichgewichtsrezeptoren auf. Es wurde die Körperschwankung mittels des VertiGuard-Systems für jeweils fünf Geh- und Stehübungen unter verschiedenen akustischen Konditionen gemessen. Zu den Konditionen gehörten: frontales kontinuierliches oder unterbrochenes weißes Rauschen, Gehörschutz und Verstärkung der Eigengeräusche bei den Gehübungen. Während der Referenzkondition gab es kein zusätzliches akustisches Signal.

Bei den Stehübungen sind im Vergleich zu den Gehübungen deutlich häufiger signifikante Unterschiede in der Körperschwankung zwischen der Referenzkondition und der entsprechend veränderten akustischen Situation feststellbar. Die Körperschwankung bei den Gehübungen ändert sich bei Veränderung des akustischen Inputs meist nicht signifikant.

Beim Gehen wird die posturale Kontrolle anscheinend automatisiert und unabhängig vom akustischen Input gewährleistet während beim Stehen der akustische Input zusätzlich genutzt wird.

Inwiefern sich diese Zusammenhänge auch bei älteren Patienten oder bei Patienten mit Störungen der peripheren Gleichgewichtsorgane bestätigen bleibt abzuwarten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.