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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Follow-up bei Kindern mit auffälligen transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) und unauffälliger Messung der automated auditory brainstem response (AABR) im Rahmen des Hörscreenings

Meeting Abstract

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  • corresponding author Anas Almahameed - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Sabina Kramer - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno227

doi: 10.3205/17hno227, urn:nbn:de:0183-17hno2277

Published: April 13, 2017

© 2017 Almahameed et al.
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Einleitung: Die Messung der TEOAE und der AABR sind effektive Screeninginstrumente zur Erkennung von Hörstörungen. Gemäß dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ist im Rahmen des Hörscreenings eine unauffällige AABR ausreichend zum Ausschluss einer sprachentwicklungsrelevanten Hörstörung. Im Rahmen des „Follow-Up“ werden Kinder mit auffälligem Erst-Hörscreening mittels TEOAE und AABR-Messung nachuntersucht. Da die TEOAE- und AABR-Messungen unterschiedliche Frequenzbereiche abdecken erfolgte bei „pass“ in der AABR-Untersuchung ohne nachweisbare TEOAE eine Klick- und frequenzspezifische BER (Brainstem Evoked Response Audiometry.

Methode: Im Zeitraum von 2014 bis 2016 wurden 1644 Kinder mit initial auffälligem Hörscreening mittels TEOAE und AABR-Messung kontrolliert. Die automatische Bewertung des Ergebnisses erfolgte als „Pass“ oder „Refer“. Die Kinder, die wiederholt auffällige TEOAE und gleichzeitig unauffällige AABR zeigten wurden mittels Klick- und frequenzspezifischer BERA in den Frequenzen des Hauptsprachbereiches im melatonininduzierten Schlaf oder in Sedierung untersucht. Mittels Tympanometrie und Otoskopie wurde ein Mittelohrerguss ausgeschlossen.

Ergebnisse: Bei 15 der 1644 untersuchten Kinder (0,9 %) zeigte sich persistierend auffällige TEOAE-Messung bei gleichzeitig unauffälliger AABR-Messung. Mittels der frequenzspezifischen BERA konnte bei acht (53 %) Kinder eine versorgungspflichtige Schwerhörigkeit festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Die TEOAE- und AABR-Messung decken unterschiedliche Frequenzbereiche ab. Kinder mit persistierend auffälligen TEOAE können trotz unauffälliger AABR eine Hörstörung haben. Die Durchführung der frequenzspezifischen BERA kann bei diesen Patienten Aufschluss über eine versorgungspflichtige Hörminderung geben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.