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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Retrospektive Auswertung der Toxizitäten einer Induktionschemotherapie mit konsolidierender Radiochemotherapie in der Behandlung von lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren am UKE (2008-2015)

Meeting Abstract

  • corresponding author Henrike Zech - Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Hamburg
  • Caroline Bouché - Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Hamburg
  • Adrian Münscher - Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Hamburg
  • Chia Jung Busch - Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno219

doi: 10.3205/17hno219, urn:nbn:de:0183-17hno2196

Published: April 13, 2017

© 2017 Zech et al.
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Text

Einleitung: In der medikamentösen Therapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinomen stellt die Induktionschemotherapie (ICT) vor einer konsolidierenden Radiochemotherapie eine Alternative zur primären Radiochemotherapie (RCT) dar. Ihr Toxizitätsprofil wird kontrovers diskutiert und steht im Fokus unserer Untersuchung.

Methoden: Die Datenerhebung erfolgte aus dem klinischen Krebsregister. Die aufgetretenen Toxizitäten wurden anhand der CTCAE klassifiziert.

Ergebnisse: Es wurde eine retrospektive Analyse von 73 Patienten mit fortgeschrittenen HNSCC durchgeführt, die 2008 – 2015 in unserer Klinik eine TPF-ICT erhalten haben. 37 von 73 Patienten erhielten das klassische amerikanische Schema mit 3 Zyklen Docetaxel (75mg/m2 KOF, Tag 1), Cisplatin (100mg/m2 KOF, Tag 1) und 5-FU (1000mg/m2 KOF, Tag 1-4).

Während/unmittelbar nach der ICT zeigten 65,8% der Patienten eine Grad 3 und 31,5% eine Grad 4 Toxizität. Bei der konsolidierenden RCT betrug der Prozentsatz der Grad 3 Toxizitäten 65,8% und Grad 4 Toxizitäten 20,5%. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Sepsis, Neutropenie und Leukopenie (ICT), bzw. Mukositis, Thrombozytopenie und respiratorische Insuffizienz (RCT). Im Laufe der ICT kam es bei 21 Patienten zu toxizitätsbedingten Abweichungen des Therapieprotokolls (vs. 28 bei der RCT) und bei 5 Patienten zu toxizitätsbedingten Abbrüchen (vs. 16 bei der RCT). 3 Patienten verstarben während der ICT. 72,6% der Patienten sprachen bereits nach der ICT auf die Therapie an (38,4% komplette Remission, CR). Nach der RCT konnte eine CR bei 55 Patienten und eine Ansprechrate von 83,6 % erreicht werden.

Schlussfolgerung: Hohe Ansprechraten der ICT gehen mit bedeutsamen Toxizitäten einher. Zur Vergleichbarkeit gegenüber einer primären RCT sind randomisierte Studien notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.