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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Berufliche Rehabilitation von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren im Kontext funktioneller Beeinträchtigungen, erfasst durch ONCOFUNCTION

Meeting Abstract

  • corresponding author Veit Zebralla - Univ. HNO-Klinik, Leipzig
  • Susanne Wiegand - Univ. HNO-Klinik, Leipzig
  • Karin Kaminski - Univ. HNO-Klinik, Leipzig
  • Andreas Dietz - Univ. HNO-Klinik, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno218

doi: 10.3205/17hno218, urn:nbn:de:0183-17hno2185

Published: April 13, 2017

© 2017 Zebralla et al.
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Text

Einleitung: Eine Kopf-Hals-Tumorerkrankung (KHT) birgt ein hohes Risiko, bedingt durch funktionelle Spätdefizite aus dem aktiven Berufsleben auszuscheiden. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit sich frühe funktionelle Beeinträchtigungen auf den Grad der beruflichen Rehabilitation auswirken.

Material und Methoden: Die Erfassung funktionsbasierter Problembereiche erfolgte in der Tumornachsorgesprechstunde mittels des funktionsbasierten Screeninginstrument ONCOFUNCTION, basierend auf der „International Classification of Function“ der WHO. Der Auswertungszeitraum mittels ONCOFUNCTION erstreckte sich vom 07/13 bis 11/15. Die Zeit seit Erstdiagnose betrug mindestens 6 Monate.

Ergebnisse: Mittels ONCOFUNCTION konnten 615 Patienten mit insgesamt 2297 Funktionsdaten erfasst werden. Das Durchschnittsalter der 200/615 erwerbsfähigen Patienten betrug 55,6 Jahre. Nach der Therapie zeigte sich, dass noch 53 (26,5%) Patienten wieder eine Berufstätigkeit aufgenommen haben. Schluckstörungen, PEG, Tracheostomie, Stimmprobleme und psychische Probleme (Depression, Familienprobleme) waren signifikant häufiger bei den später nicht mehr berufstätigen Patienten detektiert worden (p<0,05). Fortgesetzter Alkoholkonsum scheint keinen Einfluss zu haben. Bei nicht berufstätigen Patienten sind zunehmende Spannungen im häuslichen Umfeld im Verlauf zu beobachten.

Diskussion: Die vorliegenden Daten zeigen, dass frühe Funktionseinschränkungen durch KHT mit einer signifikant schlechteren beruflichen Rehabilitation einhergehen und damit hohe Relevanz haben. Die Erfassung der Funktionalität durch ONCOFUNCTION stellt ein sinnvolles Instrument im Rahmen der Tumornachsorge dar und kann durch konkrete Visualisierung und Verlaufsbeobachtung den Zugang für eine gezielte Rehabilitations-Interventionen erhöhen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.