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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Fallbericht über die konservative Speichelfistelbehandlung nach der Salvage-Laryngektomie mit Montgomery-Speichel-Bypass-Tubus

Meeting Abstract

  • corresponding author Maxim Schleining - St. Anna Klinik, Wuppertal
  • Nikolaos Mandrakas - St. Anna Klinik, Wuppertal
  • Götz Lehnerdt - St. Anna Klinik, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno190

doi: 10.3205/17hno190, urn:nbn:de:0183-17hno1908

Published: April 13, 2017

© 2017 Schleining et al.
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Text

Fall: Wir berichten über einen 64-jährigen männlichen Patienten mit transglottischem Larynxcarcinom (cT4a cN2a cM0), Erstdiagnose Okt. 2010. Initial wurde eine primäre Radiochemotherapie mit 66Gy und 6 Zyklen Cisplatin durchgeführt (02-05/2011). Im Mai 2013 erfolgte bei ausgedehnter Radio-Osteomyelitis eine Hemimandibulektomie links mit Plattenrekonstruktion und Kiefergelenkersatz.

Im Januar 2015 führten wir bei Tumorrezidiv eine Salvage-Laryngektomie mit Defektrekonstruktion mittels myokutanem Pectoralis-major-Lappen von der linken Seite durch. Bereits nach wenigen Tagen kam es zu einer Speichelfistel rechts. Es folgte eine operative Wundrevision und eine weitere Defektrekonstruktion mit dem zweiten myokutanen Pectoralis-major-Lappen von der rechten Seite. Dennoch persistierte die rechtsseitige Speichelfistel weiter. Ein Wunddébridement und eine Sekundärnaht brachten ebenfalls keinen Erfolg.

Als nächster therapeutischer Schritt setzten wir im Rahmen einer Pharyngoskopie in Narkose einen Montgomery-Speichel-Bypass-Tubus, Größe 18 ein. Hierbei kam es innerhalb von 4 Wochen zum spontanen Verschluss der Fistel.

Schlussfolgerung: Wundheilungsstörungen stellen ein bekanntes großes Problem in der Kopf-Hals-Chirurgie bei lokal vorbestrahlten Patienten dar. Die Tumordefektdeckung mit ausreichend strahlennaivem Lappengewebe ist hier eine wichtige präventive Maßnahme zur Vermeidung postoperativer Fistelbildungen. Sollte trotz mehrfacher Deckung mit „gesundem Gewebe“, wie in unserem Falle mit zweimaligen Musculus-pectoralis-major-Lappen, dennoch eine erneute Fistel auftreten, so kann, wie oben beschrieben, die zwischenzeitliche Einlage eines Montgomery-Speichel-Bypass-Tubus zu einem konservativen, sekundären Abheilen des Defektes führen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.