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Intrinsische Eigenschaften von Stammzellen bei der Interaktion mit Tumorzellen
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Humane mesenchymale Stammzellen (hMSC) haben die Fähigkeit zur Migration in Richtung von Gewebedefekten, Entzündungen und Neoplasien. Aufgrund des ausgeprägten Tumortropismus werden hMSC derzeit in der experimentellen Onkologie als ein Vehikel für zielgerichtete Therapieverfahren diskutiert. Die bisherigen in der Literatur beschriebenen Aussagen zu Interaktionen von hMSC und Tumorzellen sind allerdings divergent. In den vorliegenden Untersuchungen wurden die Zytokinsekretion, Proliferations- und Migrationssteigerung von Tumorzellen in Co-Kultur mit hMSC sowie eine Resistenzentwicklung gegen Chemotherapeutika untersucht.
Material und Methoden: Die Tumorzelllinien FaDu und HLaC 78 sowie hMSC von 7 Spendern wurden in Co-Kultur gebracht. Mit dem Dot-Blot Assay konnte die Zytokinsekretion gemessen werden. Die Messung der Zellproliferation und -apoptose erfolgte mit dem MTT- und dem Annexin-Test. Die Aktivierung der Signalwege STAT III und ERK1/2 wurde im Western-Blot evaluiert.
Ergebnisse: hMSC sezernieren eine Vielzahl an verschiedenen Zytokinen und Wachstumsfaktoren. Die Steigerung der Tumorzellproliferation erfolgt über eine Aktivierung des STAT III- und ERK1/2-Signalweges. Zudem zeigen die Tumorzellen eine gesteigerte Motilität in Anwesenheit von hMSC. Die Co-Kultivierung von hMSC und Tumorzellen führt zu einer höheren Resistenzentwicklung gegenüber Paclitaxel.
Diskussion: Aufgrund der erhobenen Daten scheint die Verwendung von hMSC als Vehikel eines zielgerichteten Tumortherapeutikums potentielle Risiken zu bergen. Daher ist zunächst eine detaillierte Analyse der pro- und antitumorigenen Eigenschaften von hMSC notwendig.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.