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Stellt die präoperative Radio-Chemotherapie ein Risiko für pharyngo-kutane Fisteln bei Laryngektomie dar?
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Published: | April 13, 2017 |
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Einleitung: Immer mehr Patienten erhalten bei fortgeschrittenen Larynxkarzinomen primär oder bei R1- bzw. Close-margin Resektionen eine larynxerhaltende Therapie mittels simultaner Strahlen-Chemotherapie (STX). Die simultane Gabe von Chemotherapeutika während der Strahlentherapie (ST) erhöht die Überlebens- und lokale Kontrollrate bei gleichzeitiger Steigerung der Komorbiditäten. Wir stellten uns die Frage ob es bei mit ST oder STX vorbehandelten Patienten mit Larynx- (LaK) oder Hypopharynxkarzinom (HyK) im Vergleich zu Patienten ohne Vorbehandlung zu einer erhöhten Rate an pharyngo-kutanen Fisteln (PKF) nach Laryngektomie (LE) kommt.
Methoden: Es wurden retrospektiv die Krankenakten laryngektomierter Patienten der Jahre 2012 bis 2016 ausgewertet.
Ergebnisse: 33 Patienten (4♀/29♂) erhielten eine LE mit primärer Einlage einer Provoxfistel (28 mit LaK (2x T2, 13x T3, 13x T4) und 5 mit HyK (2x T2, 3x T3)). 7 Patienten erhielten präoperative eine STX, 1 Patient eine ST. 25 Patienten erhielten eine LE als primären Eingriff. Bei den 7 Patienten mit präoperativer STX kam es postoperativ in 5 Fällen (71%) zu PKF, bei den 25 Patienten mit primärer LE in einem Fall (4%) zu PKF. Alle PKF nahmen ihren Ursprung im Bereich der kranialen Pharynxnaht. Paravasat im Breischluck trat bei einem Patienten mit STX und 3 Patienten mit primärer LE auf. Patienten mit Paravasat benötigten keine chirurgischen Intervention, Patienten mit PKF eine Defektdeckung mittels M. pectoralis mayor Lappens. Die Patienten mit STX erhielten zwischen 60Gy und 70Gy Zielvolumendosis plus eine cisplatinhaltige Chemotherapie.
Schlussfolgerung: Unserer Auffassung nach scheint die primäre STX für eine folgende LE mit 71% vs. 4% ein erhöhtes Risiko für eine PKF darzustellen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.