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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Behandlung einer ausgedehnten tracheo-ösophagealen Fistel mit präformiertem bilaminarem Radialislappen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jens Pfeiffer - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Holger Bannasch - Klinik für Plastische Chirurgie, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Roland Laszig - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno178

doi: 10.3205/17hno178, urn:nbn:de:0183-17hno1786

Published: April 13, 2017

© 2017 Pfeiffer et al.
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Einleitung: Tracheo-ösophageale Fisteln treten iatrogen nicht selten nach Anlage von Stimmprothesen bei laryngektomierten Patienten auf. Erreichen diese Fisteln größere Ausmaße, so stellen sie eine ausgesprochen große Herausforderung für den Kopf-Hals-Chirurgen dar und sind unbehandelt mit einer hohen Mortalität assoziiert.

Methoden: Wir stellen die erfolgreiche Behandlung einer 8 cm langen, die gesamte Pars membranacea betreffende tracheo-ösophagealen Fistel mit einem präformierten, beidseits epithelisierten freien Radialis-Unterarmlappen vor.

Ergebnisse: Bei dem 53-jährigen Patienten war extern 2014 eine Laryngektomie mit adjuvanter Radiochemotherapie durchgeführt worden. Der Patient wurde uns zugewiesen, nachdem nach Provox-Dislokation ein Fistelverschluss fehlgeschlagen war und es nach Einlage eines selbst expandierenden gecoverter Stents in den Ösophagus zu einer raschen Progredienz der Fistel kam. Nach Wechsel auf einen Silikonstent haben wir für den Fistelverschluss zunächst einen Radialislappen gehoben, diesen faszienseitg mit Spalthaut gedeckt und ihn unter Belassung des Gefäßstiels unter einem Vakuumverband 20 Tage präformiert. Für den Fistelverschluss wurde das Tracheostoma nach kaudal verlagert, der bds. epithelisierte Lappen seitlich eröffnet und nach Anschluss an die A. und V. mammaria interna mit vorgelegten Fäden zweischichtig zwischen Trachea und Ösophagus eingenäht.

Schlussfolgerung: Die Möglichkeiten zum Verschluss einer Fistel der dargestellten Größe sind limitiert, insbesondere in vorbestrahltem Gewebe. Die vorgestellte Methode ist bisher in der Literatur dennoch nur selten beschrieben, besticht aber durch die Verwendung von gut vaskularisiertem Gewebe und zeigte ein exzellentes funktionelles Ergebnis.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.