Article
Die Bedeutung von MAGE-A9 als prognostisches Markerprotein und dessen Rolle bei der Strahlenresistenz von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen
Search Medline for
Authors
Published: | April 13, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Das MAGE-A9 Protein gehört zur Familie der melanoma associated antigene-A (MAGE-A). Die Expression wird fast ausschließlich in Keimzellen oder malignen Tumoren, insbesondere Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region (HNSCC), nachgewiesen.
In der vorgestellten Studie wurden die funktionellen Eigenschaften von MAGE-A9 im Kontext der Strahlenresistenz untersucht.
Methoden: Zum einen wurde die MAGE-A9-Tumorexpression bei 37 HNSCC-Patienten immunhistochemisch ermittelt und die Korrelation zum Patientenüberleben über einen Kaplan-Meier log-rank Test bestimmt.
Zum anderen wurde die Expression von MAGE-A9 nach Bestrahlung der Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom-Zelllinien PCI 1-1, PCI 9-1, PCI 13-1, PCI 52 und PCI 68-1 mit 2 Gray untersucht. Die Messung der Strahlensensitivität der Zelllinien erfolgte mit einem Kolonietest.
Ergebnisse: In der Studiengruppe mit einem niedrigen MAGE-A9-Expressionslevel zeigte sich ein signifikant verlängertes Patientenüberleben.
Die Zelllinie PCI 52 exprimierte einen hohen MAGE-A9 mRNA-Level, die Zelllinien PCI 1-1, PCI 9-1, PCI 13-1 und PCI 68-1 hatten einen niedrigen MAGE-A9 mRNA-Level in Relation zu beta-Actin. Nach Bestrahlung mit 2 Gray erhöhte sich der MAGE-A9 mRNA-Level in allen Zelllinien signifikant. Die Erhöhung der MAGE-A9-Expression war assoziiert mit der im Kolonietest ermittelten Strahlenresistenz.
Schlussfolgerung: Der Einfluss von Gamma-Strahlung auf die Expression von MAGE-A9 könnte einen Hinweis auf Anpassungsphänomene der Tumorzellen auf die Strahlentherapie aufzeigen. Ob das erniedrigte Überleben bei erhöhter MAGE-A9-Expression über eine Funktionseinschränkung der Signalwege zu erklären ist, wird gegenwärtig untersucht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.