gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Der supraclavicular artery island flap (SIF): Rekonstruktionsoption bei schwierigem cervikalem Gefäßstatus?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author Daniela Martin - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH, Trier
  • Peter Schäfer - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH, Trier
  • Peter Kress - HNO-Abteilung, Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH, Trier

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno173

doi: 10.3205/17hno173, urn:nbn:de:0183-17hno1734

Published: April 13, 2017

© 2017 Martin et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Ausgedehnte Resektionen bei Kopf-Hals-Malignomen erfordern eine komplexe Rekonstruktion um funktionelle Defizite zu vermeiden. Wenn bei Zustand nach Voroperationen oder ausgeprägter Arteriosklerose kein geeignetes Gefäß vorhanden ist, können etablierte Techniken wie der Radialis- oder anterolaterale Oberschenkellappen nicht zum Einsatz kommen. Kann in dieser Situation der SIF eine Alternative sein?

Patienten und Methoden: In unserer Klinik wurden 6 Patienten mit einem SIF behandelt. Fünfmal wurde der SIF als gestielt und einmal frei als Alternative für einen Radialislappen bei pathologischem Allen-Test verwendet.

Ergebnisse: Alle 6 SIF waren postoperativ perfundiert. Einmal kam es zu einer partiellen Nekrose. Nach Rekonstruktion einer pharyngokutanen Fistel nach Laryngektomie, eines Oropharynxdefektes und der Tracheavorderwand nach Tracheotomie mit einem freien SIF zeigte sich eine regelrechte Wundheilung und Funktion. Bei der Rekonstruktion eines stenotischen Neopharynx und der Tracheahinterwand bei ausgedehnter Fistel nach Stimmprotheseneinsatz kam es zur Sekundärheilung. Eine operative Revision war nicht notwendig. Eine Rekonstruktion des Weichgaumens mit einem gestielten SIF war nicht erfolgreich, der distale Lappenanteil wurde nekrotisch.

Schlussfolgerung: Der SIF hat bedingt durch die Länge der A. und V. supraclavicularis einen großen Rotationsradius. Er kann auch nach Voroperationen vielseitig zur Rekonstruktion im HNO-Bereich eingesetzt werden. Vorteilhaft sind die einfache Deckung des Entnahmedefektes und die Option zur Verwendung als freier Lappen. Die Präparation des Gefäßstieles als freies Transplantat ist deutlich anspruchsvoller als beim Radialislappen, weshalb der SIF nicht die erste Wahl zur Rekonstruktion mit einem freien Lappen im HNO-Bereich ist.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.