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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

A. Carotis interna Rekonstruktion im Rahmen der Kopf-Hals-Tumorsanierung

Meeting Abstract

  • corresponding author Kristof Johannes Hupa - UKGM Gießen HNO, Gießen
  • Ahmed Koshty - Jung-Stilling-Klinikum, Siegen
  • Claus Wittekindt - UKGM Gießen HNO, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - UKGM Gießen HNO, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno154

doi: 10.3205/17hno154, urn:nbn:de:0183-17hno1546

Published: April 13, 2017

© 2017 Hupa et al.
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Text

Einleitung: Die Tumorinfiltration der A. Carotis interna (ACI) bei Kopf-Hals-Tumoren bedeutet die potentielle Inoperabilität. Fortschritte der Gefäßchirurgie verringern die Komplikationsrate von Carotisersatz und –rekonstruktion und könnten zu einem vermehrten Einsatz bei Patienten mit Carotisinfiltration bei Kopf-Hals-Karzinom führen. Auch bei Tumorpatienten mit ACI-Stenose ohne Tumorinfiltration kann eine Thrombendarteriektomie (TEA) indiziert sein.

Methode: Es erfolgten zwischen 2012 und 2014 10 Operationen an 9 Patienten mit einer Rekonstruktion der ACI durch TEA und Patch-Plastik, prothetischem Ersatz oder autologem Venen-Transplantat in Kooperation mit einem Gefäßchirurgen. Das intraoperative Monitoring wurde durch somatosensibel evozierte Potentiale (SEP) erweitert. Im Rahmen des Eingriffes erfolgte die sanierende Operation eines Kopf-Hals-Tumors. Postoperativ wurde eine klinisch-neurologische Untersuchung durchgeführt.

Ergebnisse: Keiner der Patienten entwickelte direkt postoperativ ein klinisch-neurologisches Defizit. Ein Patient mit prothetischem Ersatz erlitt 3 Monate postoperativ einen Apoplex. Zum Untersuchungszeitpunkt lebten 2 Patienten tumorfrei. Vier Patienten erlitten ein Tumorrezidiv. Das Gesamtüberleben betrug im Kollektiv der Patienten mit Tumorinfiltration im Mittel 19,6 Monate.

Schlussfolgerung: Die Rekonstruktion der ACI bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren kann aufgrund von Tumorinfiltration aber auch bei Stenose im Rahmen der sanierenden Operation erfolgen. In ausgewählten Fällen könnte diese Operation eine kurative Therapieoption darstellen und gegebenenfalls das Gesamtüberleben verlängern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.