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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Einfluss von HPV auf das Überleben von Patienten mit Tonsillenkarzinomen nach primärer mikroendoskopisch-chirurgischer Therapie mit dem CO2-Laser (MCCL)

Meeting Abstract

  • corresponding author Markus Hoffmann - Univ.-HNO-Klinik Kiel, Kiel
  • Elgar Susanne Quabius - Univ.-HNO-Klinik Kiel, Kiel
  • Stephan Gebhardt - Univ.-HNO-Klinik Kiel, Kiel
  • Tibor Görögh - Univ.-HNO-Klinik Kiel, Kiel
  • Jürgen Hedderich - Institut für medizinsche Informatik und Statistik, Kiel
  • Karen Hüber - Klinik für Strahlentherapie, Kiel
  • Jürgen Dunst - Klinik für Strahlentherapie, Kiel
  • Petra Ambrosch - Univ.-HNO-Klinik Kiel, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno152

doi: 10.3205/17hno152, urn:nbn:de:0183-17hno1527

Published: April 13, 2017

© 2017 Hoffmann et al.
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HPV hat Einfluss auf das Überleben von Patienten mit Oropharynxkarzinomen aufgrund des besseren Ansprechens HPV+ Tumoren auf die Radio(chemo)therapie (R(C)T). Bisher ist nicht definiert, welche Patienten am ehesten von einer HPV-adaptierten Therapie profitieren könnten. Hier untersuchen wir Therapie und Überleben von 126 TSCC-Patienten mit primärer MCCL-Tumorresektion und bei entsprechender Indikation mit Neck dissection (94%) und adjuvanter R(C)T (68%).

126 TSCC wurden retrospektiv auf HPV-DNA-, mRNA-, und p16INK4A-Status und Rauchverhalten untersucht. Die Ergebnisse und Überlebensdaten wurden mit der Literatur verglichen. Das mediane follow-up betrug 5,65 Jahre.

HPV-DNA+: 53 (42.1%) mit 88.7% mRNA+. Von den HPV- rauchen 89%, von den HPV+ 55%. 58 Fälle sind p16INK4A+, von denen 46 (79%) HPV-DNA+ und 41/46 (89%) HPV-RNA+ sind. Overall survival (OS) aller Patienten: 5-Jahre: 62%, 10-Jahre: 53%. 5-Jahre-OS-Überleben (5JÜL) HPV+: 78%; HPV-: 52%. OS korreliert nach HPV und Rauchen (p=0,006): HPV+ Nichtraucher 5JÜL: 87%; HPV+ Raucher: 65%; HPV- Nichtraucher: 53%; HPV- Raucher: 53%. 5-/10-JÜL korreliert nach Therapie innerhalb der HPV-positiven Gruppe: ohne Adjuvanz: 82%/71%, +RCT: 83%/70%; +RT: 60%/40%. Während innerhalb der Gruppe ohne Adjuvanz und +RCT die HPV+ deutlich besser überleben als die HPV-, geht dieser Vorteil in der Gruppe +RT verloren. HPV+ Nichtraucher zeigen nach RCT ein 10-JÜL von 100%.

Eine Deeskalation der Therapie sollte nur für HPV+ Nichtraucher, einer vergleichsweise kleine Population (hier: n=13), in Erwägung gezogen werden. Eine exzellente Prognose bestand in diesem Kollektiv v.a. für Nichtraucher mit HPV-positiven Tumoren und adjuvanter Radiochemotherapie. Die Deeskalation bei HPV+ Rauchern könnte sogar zur weiteren Prognoseverschlechterung führen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.