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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Neck-Dissection in der Laryngektomie – Argumente für die Reduktion des Ausmaßes

Meeting Abstract

  • corresponding author Arne Böttcher - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Steffen Sander - Klinisches Krebsregister des CCCC, CCM, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Carmen Stromberger - Klinik für Strahlentherapie, CVK, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Nadine Thieme - Institut für Radiologie, CVK, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - HNO-Klinik, CVK, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Steffen Knopke - HNO-Klinik, CVK, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno125

doi: 10.3205/17hno125, urn:nbn:de:0183-17hno1254

Published: April 13, 2017

© 2017 Böttcher et al.
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Text

Einleitung: Über das konkrete Ausmaß einer Neck-Dissection während der totalen Laryngektomie gibt es weder national noch international einen offiziellen Konsens in Form von Leitlinien. Dies hat einen individuellen und nicht-standardisierten Therapieplan in der chirurgischen Therapie des Halses beim fortgeschrittenen Larynxkarzinom zur Folge.

Methoden: Wir untersuchten retrospektiv die Verläufe von 58 konsekutiven Patienten, die sich an der Charité wegen eines fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinoms des Larynx einer totalen Laryngektomie mit beidseitiger Neck-Dissection unterzogen. Hierbei wurde zum einen das Nodal Yield des ipsilateralen Halses bzgl. Auswirkung auf Overall und Disease-free Survival untersucht. Zum anderen etablierten wir ein Klassifikationsschema des CT-basierten Mittelllinienbezugs des Primärtumors (Typ A „clear“, B „involved“, C „exceeded“ und D „bilateral“) und untersuchten die Relation zu kontralateraler Halslymphknoten-Metastasierung.

Ergebnisse: Uni- und multivariate Regresssionsanalysen zeigten keinen signifikanten Einfluss des ipsilateralen Nodal Yields auf Overall- und Disease-free Survival (p < 0.05). Ein pN+-Hals zeigte einen negativen prognostischen Wert (OS: hazard ratio [HR] 0.179; p=0,013). In 10,3% zeigte sich ein p2Nc-Hals. Typ-D-tumoren haben eine Wahrscheinlichkeit von 23,5% kontralateral zu metastasieren. Typ-A-Tumoren unterliegen einer Risiko-Reduktion von 100% für kontralaterale Metastasierung.

Schlussfolgerungen: Das ipsilaterale Nodal Yield einer Neck-Dissection in der Laryngektomie hat keinen Einfluss auf das Outcome. Bei Typ-A-Tumoren und klinisch unauffälligem kontralateralen Hals (≤ cN2b) scheint eine kontralaterale Neck-Dissection nicht indiziert, was zur Reduktion von OP-Zeit und Komplikationsraten beitragen kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.