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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Durchflusszytometrische Charakterisierung des Immuninfiltrates in Kopf-Hals-Karzinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Dirk Beutner - HNO-Uniklinik Köln, Köln
  • Axel Lechner - HNO-Uniklinik, Köln
  • Hans Schlösser - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Cologne Interventional Immunology, Köln
  • Christian Hübbers - Jean-Uhrmacher-Institut, Köln
  • Sacha Rothschild - Medizinische Onkologie, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz
  • Alexander Shimabukuro-Vornhagen - Klinik I für Innere Medizin, Cologne Interventional Immunology, Köln
  • Martin Thelen - Klinik I für Innere Medizin, Cologne Interventional Immunology, Köln
  • Michael von Bergwelt-Baildon - Klinik I für Innere Medizin, Cologne Interventional Immunology, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno123

doi: 10.3205/17hno123, urn:nbn:de:0183-17hno1236

Published: April 13, 2017

© 2017 Beutner et al.
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Einleitung: Immunologische Therapieansätze gewinnen in der Kopf-Hals-Onkologie zunehmend an Bedeutung. In dieser Studie zeigen wir eine detaillierte Charakterisierung des lymphozytären B- und T- Zellinfiltrates in Kopf-Hals-Karzinomen und stellen die Expression von PD-1/PDL-1 und CTLA-4 auf verschiedenen Populationen als Ziele von Immun-Checkpoint-Inhibitoren dar.

Methoden: Von 37 untherapierten Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom wurden Proben (Blut, Tumor, Normalgewebe) gewonnen. Nach unmittelbarer Dissoziation des Gewebes in Einzelzellen erfolgte die Analyse mittels 10-Farben-Durchflusszytometrie. Zusätzlich wurden Blutproben von gesunden Spendern untersucht.

Ergebnisse: Ein relevantes, meist T-zell-dominiertes Immuninfiltrat ließ sich in 34 der 37 Proben nachweisen. Es zeigte sich, dass naive T-Zellen im Tumor vermindert, die Effektor-T-Zellen dagegen erhöht waren. Auch konnten regulatorische T-Zell-Populationen verstärkt nachgewiesen werden. Eine erhöhte PD-1 und CTLA-4-Expression war auf CD8+- und CD4+-positiven T-Zellen zu erkennen, wohingegen PDL-1 relativ vermehrt auf CD4+-positiven T-Zellen exprimiert wurde. Das B-Zell Infiltrat ist vermehrt durch Plasmazellen und regulatorische B-Zellen charakterisiert. HPV-assoziierte Tumoren zeigen ein gesteigertes T- und B-Zell Immuninfiltrat, wobei die relative Komposition der Subpopulationen vergleichbar war

Schlussfolgerungen: Das Immuninfiltrat in Kopf-Hals-Tumoren ist einerseits durch eine Effektor-T-Zell-Antwort charakterisiert, andererseits aber auch durch eine, die effektive antitumorigene Antwort inhibierende, regulatorische T-Zell-Komponente. Zudem finden sich pro-tumorigene B-Zell-Populationen, welche durch zielgerichtete Therapeutika adressiert werden können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.