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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Submandibuläre Metastasen eines kolorektalen Karzinoms

Meeting Abstract

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  • corresponding author Alexander Bendas - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO, Dresden
  • Matthias Meinhardt - Universitätsklinikum Dresden, Institut für Pathologie, Dresden
  • Thomas Zahnert - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno122

doi: 10.3205/17hno122, urn:nbn:de:0183-17hno1229

Published: April 13, 2017

© 2017 Bendas et al.
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Einleitung: Es wird über einen 75-jährigen Patienten berichtet, der sich aufgrund einer beidseitigen submandibulären Schwellung in unserer Ambulanz vorstellte. Diese sei ihm drei Monate zuvor aufgefallen und seitdem leicht größenprogredient gewesen, habe jedoch keinerlei Beschwerden verursacht.

Fallbericht: Klinisch sahen wir indolente Raumforderungen submandibulär beidseits, wobei sich sonografisch jeweils ein echoarmer intraglandulärer Befund im Bereich der Glandula submandibularis zeigte. Wir entschlossen uns zur diagnostischen einseitigen Exstirpation. Intraoperativ bestätigte sich der Befund eines intraglandulären Tumors. In der histologischen Aufarbeitung des Präparates zeigte sich eine Metastase eines Adenokarzinoms. Nach immunhistochemischen Zusatzuntersuchungen (CDX2 pos., CK20 pos., CK7 neg.) wurde als Primum am ehesten ein kolorektales Karzinom vermutet. Ein anschließend durchgeführtes Staging mittels PET-CT bestätigte einen langstreckigen Tumor im Bereich des kolorektalen Überganges mit submandibulären sowie Nebennierenmetastasen. Es bestand hierbei kein Anhalt für eine pulmonale oder hepatische Metastasierung.

Nach Initiierung einer Chemotherapie nach FOLFOX4-Schema wurde ein weiterer Tumorprogress mit Ausbildung von Hirnmetastasen beobachtet. Unter der symptomatisch-palliativen Therapie verstarb der Patient 7 Monate nach Erstdiagnose.

Schlussfolgerung: Dieser Fall stellt aufgrund des atypischen Metastasierungsmusters des kolorektalen Karzinoms eine Rarität dar und unterstreicht die Notwendigkeit einer histologischen Sicherung bei Neoplasien der großen Speicheldrüsen. Hierbei ist die Immunhistochemie ein wertvoller Bestandteil der zeitnahen Diagnosefindung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.