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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Das Auftreten von synchronen und metachronen Zweitkarzinomen – eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Aderhold - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Vytis Nefas - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Benedikt Kramer - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno110

doi: 10.3205/17hno110, urn:nbn:de:0183-17hno1102

Published: April 13, 2017

© 2017 Aderhold et al.
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Einleitung: Zweitkarzinome bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen treten bei etwa 10-15% der Patienten auf. Diese Studie untersucht Indikatoren für das Auftreten eines Zweitkarzinoms nach kurativem Therapieansatz.

Patienten und Methode: An der HNO-Universitätsklinik Mannheim wurden 394 Patienten mit Kopf-Hals-Malignom erfasst, die kurativ chirurgisch und / oder radiochemotherapeutisch behandelt wurden.

Ergebnisse: 50 der 394 Patienten (12,7%) erlitten im Beobachtungszeitraum ein Zweitkarzinom, 32% im Oropharynx, 20% im Larynx und 16% in der Mundhöhle. Der Primärtumor lag bei 32% im Oropharynx und 34% im Larynx. Synchrone und metachrone Karzinome traten etwa gleich häufig auf. 78% der Patienten waren männlich. Das Auftreten eines Zweitkarzinoms zeigte dagegen keine signifikante geschlechtsspezifische Häufung. Das Alter korrelierte nicht mit dem Auftreten eines Zweitkarzinoms. Der Primärtumor war bei 42% ein T1 und 25% ein T2-Karzinom. Jeweils 48% der Patienten wiesen einen N0 oder eine N2-Situation auf. Jeweils 50% der Zweitkarzinomfälle erhielt für den Primärtumor eine chirurgische Resektion mit adjuvanter Therapie, die andere Hälfte wurde primär bestrahlt oder radiochemotherapiert. Keiner dieser Therapieansätze zeigte somit eine geringere Rate an Zweitkarzinomen.

Schlussfolgerung: Die Identifizierung von Faktoren zur Risikostratifizierung spielt für die Tumornachsorge eine herausragende Rolle. Biologische Parameter des Patienten, Parameter der TNM-Klassifikation oder die angewandte Therapiestrategie zeigen sich hierfür unzureichend. Vielmehr könnten es verhaltensspezifische Faktoren sein, die eine Einschätzung des Risikos für ein Zweitkarzinom erlauben, wie fortgesetzter Noxengebrauch.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.