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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Katheterassoziierte Infektionen: Charakterisierung der neonatalen Immunantwort bei in-vitro-Stimulation mit Staphylococcus epidermidis-Isolaten im Vollblut-Sepsismodell

Meeting Abstract

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  • corresponding author Mathias Heidemann - Klinik für HNO-Heilkunde, UKSH, Campus Lübeck, Lübeck
  • Christoph Härtel - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno098

doi: 10.3205/17hno098, urn:nbn:de:0183-17hno0981

Published: April 13, 2017

© 2017 Heidemann et al.
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Hintergrund: Katheter- und Fremdmaterialassoziierte Infektionen sind in der klinischen und intensivmedizinisch-postoperativen Praxis von hoher Relevanz. Koagulasenegative Staphylokokken wie Staph. epidermidis, dessen Reservoir in Nase, Haut und Darm besteht, stellen hier eine wichtige Erregergruppe dar. Wichtigster Pathogenitätsfaktor ist die Biofilmbildung, auch ein Antibiotikaresistenztransfer zu anderen Keimen ist beschrieben. Ziel war die Untersuchung der neonatalen Immunantwort bei Infektion durch Staph. epidermidis-Isolate.

Methoden: Im Vollblutsepsismodell wurde zur Charakterisierung der angeborenen Immunantwort Nabelschnurblut Neugeborener (n=24) mit 2 gesicherten Staph. Epidermidis-Isolaten (Biofilm negativ) und 7 Kolonisationsisolaten (teilweise Biofilm positiv) stimuliert. Eingesetzt wurden je 1 bzw 10 CFU (Colony Forming Unit) pro Leukozyt und nach 24 Stunden im Überstand per ELISA IL6 und IL10 bestimmt.

Ergebnisse: Sepisisolate induzierten bei 1 CFU/Leukozyt eine höhere proinflammatorische IL6-Expression (Sepsis: Mittelwert 16808,0; 95% KI 13369,0 - 20247,0pg/ml; Kolonisation: MW 11289,9; 95% KI: 9832,0 - 12747,8pg/ml; p=0,001), bei 10 CFU/Leukozyt eine höhere antiinflammatorische IL10-Expression (Sepsis: MW 261,4; 95% KI 181,2 - 341,7pg/ml; Kolonisation: MW 180,2; 95% KI: 140,2 - 220,2pg/ml; p=0,047) als die Kolonisationsisolate. Biofilmpositive und -negative Stämmen unterschieden sich nicht.

Fazit: Bei Stimulation mit Sepsisisolaten überwiegt die proinflammatorische Immunantwort, was das klinische Bild einer Sepsis begünstigt. In weiteren Untersuchungen können Auswirkungen einzelner Virulenzfaktoren analysiert werden, um Rückschlüsse auf Pathogenitätsmuster zu ziehen und Fortschritte in der Prävention und Therapie von Staphylokokkeninfektionen zu erzielen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.