gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Atypische, nicht-tuberkulöse Mykobakterien als seltene Causa unklarer Halslymphknotenschwellungen bei Immunkompetenten

Meeting Abstract

  • corresponding author Nikolaos Mandrakas - HNO-Klinik St. Anna Wuppertal, Wuppertal
  • Nadine Wilms - HNO-Klinik St. Anna, Wuppertal
  • Falitsa Mandraka - Akutgeriatrie und Frührehabilitation, Evangelisches Krankenhaus Köln-Kalk, Köln
  • Matthias Welsner - Klinik für Innere Medizin I, Pneumologie, Petrus-Krankenhaus, Wuppertal
  • Götz Lehnerdt - HNO-Klinik St. Anna, Wuppertal

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno090

doi: 10.3205/17hno090, urn:nbn:de:0183-17hno0901

Published: April 13, 2017

© 2017 Mandrakas et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: August 2016 stellte sich eine 33-jährige Patientin mit seit Längerem bestehender zervikaler Schwellung re. und nächtl. Luftnotanfällen in unserer HNO-Klinik vor. Eine mit SABA und inhalativen Steroid begonnene Therapie war erfolglos. Die Patientin war HIV-negativ, Nichtraucherin, hatte aber früher eine chronische Bronchitis.

Methoden: HNO-Befund und Bildgebung bestätigten den Befund einer RF in Level III-IV der rechten Halsseite. Im Ultraschall fand sich eine 5,3x2,7 cm große, glatt begrenzte, echogen inhomogene Struktur. Wir führten dann eine Neck dissection re. Level III-IV mit Panendoskopie durch. Intraop. konnte die RF vollständig entfernt und zur Histologie gesandt werden.

Ergebnisse: Die Histologie ergab eine chronisch-gramulomatöse, nicht nekrotisierende Lymphadenitis mit molekularpathologischem Nachweis von Mykoplasma gordonae, daher wurde die Patientin zur weiteren Diagnostik und Mitbehandlung in die Pneumologie im Hause verlegt.

Die Thorax-CT zeigte mediastinal und bihilär Lymphadenopathie mit unscharfer fleckförmiger Verdichtung bds. im Oberlappen. Lungenfunktionell fand sich eine mittelschwere obstruktive Ventilationsstörung. In der EBUS-Pathologie fand sich kein Hinweis auf atypische, malignitätsverdächtige Zellen, granulomatöse Entzündung oder Nekrosedetritus. Eine Sarkoidose konnte ausgeschlossen werden.

Schlussfolgerungen: Die Infektion mit dem Saprophyten M. gordonae (MOTT Gruppe II) ist für HIV-negative, immunkompetente Patienten eine Rarität, da der Keim primär opportunistische Infektionen bei Immunsuppression auslöst. Eine evidenzbasierte Therapiestrategie existiert nicht. Die Therapie kann in Form einer kombinierten antibiotischen Medikation wie in unserem Fall mit Clarithromycin und Ethambutol für die Dauer von 15 Monaten erfolgen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.