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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Morphea profunda – eine seltene Differentialdiagnose bei unklarer Hautveränderung im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

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  • corresponding author Alexandra Laufenberg - HELIOS Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Kerstin Lommel - HELIOS Klinikum Berlin Buch, Berlin
  • Thomas Schrom - HELIOS Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno089

doi: 10.3205/17hno089, urn:nbn:de:0183-17hno0898

Published: April 13, 2017

© 2017 Laufenberg et al.
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Hintergrund: Hautveränderungen im Kopf-Halsbereich sind meist bakteriell sowie viral verursachte oder tumoröse Erkrankungen. In manchen Fällen können auch Autoimmunerkrankungen zu unspezifischen Hautveränderungen führen. Die Morphea profunda wird definiert als tiefe, die Subkutis und die Faszien mit betreffende zirkumskripte Sklerodermie.

Kasuistik: Wir berichten über einen 60-jährigen Patienten, der sich aufgrund einer seit Wochen bestehenden größenprogredienten derben Schwellung der Haut im Halsbereich mit Bewegungseinschränkung in unserer HNO-Klinik vorstellte. In der Aufnahmeuntersuchung imponierte eine unscharf begrenzte Rötung und derbe Verhärtung der Haut cervical rechts. Zur Abklärung erfolgten neben einer umfangreichen Labordiagnostik eine MRT vom Hals sowie ein dermatologisches Konsil. Laborchemisch zeigten sich eine CrP-Erhöhung, eine Eosinophilie sowie erhöhte Borrelien-IgG-AK.Die Auto-AK-Diagnostik war unauffällig. Die MRT-Untersuchung ergab eine unspezifische cervicale Lymphadenopathie. Anschließend erfolgten mehrere Probeexzisionen, wobei eine Morphea profunda histologisch gesichert werden konnte. Aufgrund eines rasch progredienten Krankheitsbildes mit einem schweren Hautbefall wurde leitliniengerecht eine kombinierte Therapie aus Methylprednisolonstoßtherapie und Methotrexat eingeleitet. Die Therapie wurde vom Patienten gut vertragen und es kam im Verlauf der nächsten Monate zur Besserung der Symptomatik.

Schlussfolgerung: Bei unspezifischen Hautveränderungen sollte auch die Differentialdiagnose einer Morphea profunda in Erwägung gezogen und neben einer interdisziplinären Zusammenarbeit die zeitnahe histologische Sicherung angestrebt werden. Eine zügige Diagnosestellung und Therapieeinleitung ist für die betroffenen Patienten von großer Bedeutung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.