gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Sklerosierung von lateralen Halszysten. Plattenepithelkarzinommetastase als Langzeitkomplikation?

Meeting Abstract

  • corresponding author Jessica Keller - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Stephan Knipping - Städtisches Klinikum, Dessau
  • Jürgen Knolle - Städtisches Klinikum, Dessau
  • Karsten Stock - Städtisches Klinikum, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno087

doi: 10.3205/17hno087, urn:nbn:de:0183-17hno0876

Published: April 13, 2017

© 2017 Keller et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Die Sklerosierung mit Picibanil (OK-432) stellt eine Alternative zur operativen Therapie einer lateralen Halszyste dar. Da bei dieser Prozedur keine histopathologische Aufarbeitung erfolgt ist eine zytologische Untersuchung des Punktates durchzuführen.

Kasuistik: Eine 55-jährige Patientin zeigte klinisch und sonomorphologisch die typischen Merkmale einer lateralen Halszyste. Als Alternative zur abgelehnten Operation führten wir eine Sklerosierungstherapie mit Picibanil durch.

Nach 3 Jahren Beschwerdefreiheit kam es zu einer erneuten Schwellung cervical. Klinisch und sonomorphologisch zeigten sich jedoch untypische Befunde, so dass eine Probeentnahme erfolgte. Die Histologie bestätigte den Verdacht auf ein schlecht differenziertes Plattenepithelkarzinom im Sinne CUP-Syndrom. Nach operativer Therapie ergab die Histologie ein Plattenepithelkarzinom der linken Tonsille (pT1pN2b). Trotz der multimodalen, aggressiven Therapie mit adjuvanter Radiochemotherapie zeigte sich nach einem Jahr erneut eine cervicale Metastasierung. Nach einer radikal erweiterten Neck Dissektion wurde eine adjuvante Radioimmuntherapie eingeleitet.

Schlussfolgerung: Bei Ablehnung einer operativen Therapie muss bei einer Sklerosierung einer unklaren zystischen Raumforderung unbedingt eine zytologische Untersuchung erfolgen. Nach histologischer Aufarbeitung konnte in diesem Fall keine Beziehung dieser beiden Erkrankungen gesehen werden. Es ist weiterhin zu diskutieren, ob OK-432 bei Sklerosierung einer lateralen Halszyste ein Malignom verursachen kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.