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Sklerosierung von lateralen Halszysten. Plattenepithelkarzinommetastase als Langzeitkomplikation?
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Published: | April 13, 2017 |
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Die Sklerosierung mit Picibanil (OK-432) stellt eine Alternative zur operativen Therapie einer lateralen Halszyste dar. Da bei dieser Prozedur keine histopathologische Aufarbeitung erfolgt ist eine zytologische Untersuchung des Punktates durchzuführen.
Kasuistik: Eine 55-jährige Patientin zeigte klinisch und sonomorphologisch die typischen Merkmale einer lateralen Halszyste. Als Alternative zur abgelehnten Operation führten wir eine Sklerosierungstherapie mit Picibanil durch.
Nach 3 Jahren Beschwerdefreiheit kam es zu einer erneuten Schwellung cervical. Klinisch und sonomorphologisch zeigten sich jedoch untypische Befunde, so dass eine Probeentnahme erfolgte. Die Histologie bestätigte den Verdacht auf ein schlecht differenziertes Plattenepithelkarzinom im Sinne CUP-Syndrom. Nach operativer Therapie ergab die Histologie ein Plattenepithelkarzinom der linken Tonsille (pT1pN2b). Trotz der multimodalen, aggressiven Therapie mit adjuvanter Radiochemotherapie zeigte sich nach einem Jahr erneut eine cervicale Metastasierung. Nach einer radikal erweiterten Neck Dissektion wurde eine adjuvante Radioimmuntherapie eingeleitet.
Schlussfolgerung: Bei Ablehnung einer operativen Therapie muss bei einer Sklerosierung einer unklaren zystischen Raumforderung unbedingt eine zytologische Untersuchung erfolgen. Nach histologischer Aufarbeitung konnte in diesem Fall keine Beziehung dieser beiden Erkrankungen gesehen werden. Es ist weiterhin zu diskutieren, ob OK-432 bei Sklerosierung einer lateralen Halszyste ein Malignom verursachen kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.