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Techniken zur Erkennung und Vermeidung von Rekurrensparesen bei der Schilddrüsenoperation
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Published: | April 13, 2017 |
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Deutschland ist ein Schilddrüsenland. Hierzulande werden bis zu achtmal mehr Schilddrüsen operiert verglichen mit dem europäischen Ausland. Gründe sind die vielen Jahre des Jodmangels, die betriebene Überdiagnostik, die häufiger Unsicherheit als Klarheit hervorbringt und die Möglichkeit sich in fast jedem Krankenhaus an seiner Schilddrüse operieren zu lassen. Der Eingriff ist zudem lukrativ, das Verhältnis von Bewertungsrelation zum Aufwand ist gut. Allerdings gibt es in Deutschland viele Schilddrüsen-Operateure, mit zum Teil geringen Fallzahlen. Diese bedingen eine hohe Rate von Rekurrensparesen als eine der führenden Komplikationen einer Schilddrüsenoperation. Ziel dieses Vortrages ist es, die von uns verwendeten Techniken zur Schonung des Nervus laryngeus recurrens in Bild und Video darzustellen. Die anatomischen Varianten werden beschrieben, insbesondere die Beziehung der Nerven zu den Gefäßen, zur Drüse und zum Ligamentum Berry werden dargestellt. Die Verletzungsmuster wie Quetschung, Resektion, Traktion, thermische Schädigung, Ischämie und Ligatur durch z.B. Clips werden vorgestellt. Wir zeigen die Anwendung, Chancen und Fallstricke des IONM und warum wir zurzeit keine kontinuierliche Vagus-Reizung durchführen. Was ist zu tun, wenn eine Schädigung im IONM festgestellt wurde? Darf die Gegenseite operiert werden? Wann sollte der Patient wie nachkontrolliert werden und ist eine logopädische Behandlung sinnvoll? Dargestellt wird weiterhin ein Fall eines N. laryngeus nonrecurrens und dessen Gefahren bei der Präparation. In der HNO St. Georg werden jährlich bis zu 250 Schilddrüsen operiert, dabei liegt bei der vorgestellten Präparationstechnik des N. recurrens die permanente Schädigung bei unter 0,5 %.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.