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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Wird an deutschen HNO-Kliniken zuviel operiert?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christiane Motsch - Hautkrebszentrum Harz, Quedlinburg
  • Bernt-Peter Robra - Univ.-Institut für Sozialmedizin Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno077

doi: 10.3205/17hno077, urn:nbn:de:0183-17hno0772

Published: April 13, 2017

© 2017 Motsch et al.
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Als Ursache der seit 10 Jahren steigenden OP-Zahlen in deutschen Kliniken wird das DRG-System vermutet. Von den 2014 18,7 Mio. stat. therapierten Patienten wurden 38%=7 Mio. operiert.

Ist dieser Trend auch in der HNO nachvollziehbar?

Mit Hilfe der GENESIS-Online-Datenbank wurden die stat. Pat. mit benignen Erkrankungen ICD:H65-75,J32-34,J35, J36,J37-38 2005 und 2014 getrennt nach Bundesländern ermittelt. Zur Vergleichbarkeit wurde die jeweilige OP-Zahl pro 10000 Einw. je Bundesland errechnet.

Die stat. HNO-Patienten haben zugenommen, insbes. durch Verdreifachung der Eingriffe v. Mittelohr u. Mastoid u. moderater OP-Zunahme bei chron. Sinusitis. Die TE-Rate ist in nahezu allen Bundes-Ländern v. 2005-2014 um ca. 20% rückläufig, jedoch mit ausgeprägter regionaler Variabilität. Paratonsillarabszesse sind dagegen bundesweit gleich u. unverändert häufig (2-3/10000 Einw.). Eingriffe wegen chron. Laryngitis u. benigner Läsionen sind flächendeckend konstant ohne Zunahmetendenz (3-4/10000 Einw.).

Fazit: Dieses Phänomen ist allein weder auf einen höheren Kinderanteil, Migration, Alterung bzw. Krankheitsanfälligkeit zurückzuführen u. bedarf einer sachlichen Diskussion.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.