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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die Bedeutung der Videoendoskopie im interdisziplinären Atemwegsmanagement

Meeting Abstract

  • corresponding author Miloš Fischer - Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, Villingen-Schwenningen
  • Johannes Bettecken - Klinik für Anästhesie, Schwarzwald-Baar-Klinikum, Villingen-Schwenningen
  • Roland Fehr - Klinik für Anästhesie, Schwarzwald-Baar-Klinikum, Villingen-Schwenningen
  • Christian Mozet - Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, Schwarzwald-Baar-Klinikum, Villingen-Schwenningen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno069

doi: 10.3205/17hno069, urn:nbn:de:0183-17hno0692

Published: April 13, 2017

© 2017 Fischer et al.
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Text

Einleitung: Für die endotracheale Intubation stehen heutzutage neben dem klassischen McIntosh-Laryngoskop auch videoendoskopische Alternativen zur Verfügung. Vorteile dieser Verfahren sind neben der vergrößerten Atemwegsvisualisierung auch die Möglichkeiten zur Befunddokumentation und zu edukativen Zwecken.

Methoden: Es erfolgten Untersuchungen zu verschiedenen Intubationsverfahren am Intubationsmodell: klassisches McIntosh-Laryngoskop, Video-Laryngoskop (C-MAC®) sowie das videoassistierte retromolare Intubationsendoskop n. BONFILS. Normale und erschwerte Atemwege wurden simuliert und Intubationen durch Experten und Novizen vorgenommen. Die Parameter Dauer und Sicherheit der Atemwegssicherung sowie die Qualität der Visualisierung wurden anhand von Fragebögen evaluiert.

Ergebnisse: Bezüglich der Dauer der Atemwegssicherung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen dem klassischem McIntosh-Laryngoskop und dem Video-Laryngoskop unabhängig von der Erfahrung der Anwender. Die Nutzung des retromolaren Intubationsendoskops war für alle Gruppen signifikant verlängert. Bezüglich der Beurteilung der Sicherheit der Atemwegssicherung und der Qualität der Visualisierung waren die videoendoskopischen Verfahren der klassischen Intubation überlegen. Trotz fehlender Signifikanz zeigte sich auch ein positiver Trend für die videoendoskopischen Verfahren beim erschwerten Atemweg.

Schlussfolgerungen: Insbesondere für unsichere und erschwerte Atemwege im Rahmen der Diagnostik und operativen Therapie von Kopf-Hals-Tumoren eignen sich videoendoskopische Verfahren als Alternativen zur klassischen Atemwegssicherung. Strukturelle Voraussetzungen eines integrierten Operationssaales sind genauso erforderlich wie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen HNO und Anästhesie.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.