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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Untersuchung der Phonationsatmung mittels dynamischer Lungen MRT

Meeting Abstract

  • corresponding author Louisa Traser - Institut für Musikermedizin und HNO-Klinik Freiburg, Freiburg
  • Fabian Burk - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel
  • Ali Özen - Klinik für Radiologie, Abteilung für medizinische Physik, Universitätsklinikum F, Freiburg
  • Michael Burdumy - Klinik für Radiologie, Abteilung für medizinische Physik, Universitätsklinikum F, Freiburg
  • Michael Bock - Klinik für Radiologie, Abteilung für medizinische Physik, Universitätsklinikum F, Freiburg
  • Bernhard Richter - Institut für Musikermedizin, Universitätsklinikum und Hochschule für Musik Freib, Freiburg
  • Matthias Echternach - Institut für Musikermedizin, Universitätsklinikum und Hochschule für Musik Freib, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno060

doi: 10.3205/17hno060, urn:nbn:de:0183-17hno0605

Published: April 13, 2017

© 2017 Traser et al.
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Der Atemapparat ist ein wichtiger Bestandteil der Stimmerzeugung als Regulator des subglottischen Druckes. Eine Steuerung dieses Druckes ist bei der Phonation grundlegend, da er Lautstärke und Grundfrequenz beeinflusst. Die genauen Funktionszusammenhänge zwischen den verschiedenen Teilen des Atemapparats im Rahmen der Stimmerzeugung sind jedoch nur unzureichend verstanden. In der vorliegenden Studie wurden daher die Atembewegung von Thorax und Zwerchfell während der Phonation und Atmung analysiert.

6 professionelle Sänger wurden in einem 1.5T MRT in sagittaler und coronarer Schnittbildgebung dynamisch (3 Bilder/Sek.) analysiert. Die Sänger wurden gebeten, eine maximale Tonhaltedauer in verschiedenen Tonhöhen und Lautstärkekonditionen zu phonieren, sowie maximal ein- und auszuatmen. In jedem Bild wurden Distanzen zwischen anatomischen Landmarken vermessen, um die Dimensionen der Lunge zu charakterisieren.

In Analogie zur reinen Atmung zeigte das Zwerchfell bei Phonation einen doppelt so großen Bewegungsradius im posterioren verglichen mit dem anterioren Anteil. Bei der reinen Ausatmung wurden alle Lungen-Anteile synchron reduziert. Dagegen erfolgte bei der Phonation zunächst die Stabilisierung des anterioren Zwerchfellanteils sowie des Thorax in inspiratorischer Stellung und Beteiligung an der Reduktion des Lungenvolumens erst am Ende der Phonation. Dieses Verhalten war unabhängig von Tonhöhe und Lautstärke der Phonation. Bei der Phonation sind also im Gegensatz zur reinen Ausatmung mehrere getrennt voneinander gesteuerte funktionelle Einheiten beteiligt. Dieses Verhalten könnte zur Kontrolle des subglottischen Druckes förderlich sein und mit den Vorgängen bei der Atemstützfunktion in Zusammenhang stehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.