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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Die Wertigkeit der Ultraschalluntersuchung des Abdomens im Staging der Kopf-Hals-Tumore

Meeting Abstract

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  • corresponding author Boris A. Stuck - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Lukas Wittig - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Nina Dominas - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - Universitäts-HNO-Klinik Essen, Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno059

doi: 10.3205/17hno059, urn:nbn:de:0183-17hno0594

Published: April 13, 2017

© 2017 Stuck et al.
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Einleitung: Die Computertomographie des Thorax hat einen festen Platz im Staging von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, die Wertigkeit einer Ultraschalluntersuchung des Abdomens (US-Abd) wird hingegen kritisch gesehen. Die S3-Leitlinie Mundhöhlenkarzinom gibt hierzu eine „kann“-Empfehlung, die „Clinical Practice Guidelines in Oncology“ des National Comprehensive Cancer Networks sehen keine Empfehlung hierzu vor.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie über einen Zeitraum von 2010 bis 2015 wurden bei 150 Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen unterschiedlicher Stadien (I: 13(8,7%), II: 14(9,3%), III: 23(15,3%), IV: 86(57,3%)) sowie unterschiedlicher Lokalisationen (Mundhöhle: 14(9,3%), Oropharynx: 64(42,6%), Hypopharynx: 25(16,7%), Larynx: 39(26,0%), Nasopharynx: 8(5,3%)) die Ergebnisse der durchgeführten US-Abd erfasst. Die sich daraus ergebenen Maßnahmen wurden dokumentiert sowie die Rate der richtig- und falsch-positiven Befunde ermittelt.

Ergebnisse: Bei 114 der 150 Patienten (76,0%) wurde eine US-Abd verdachtsunabhängig im Rahmen des klinischen Stagings durchgeführt. In 8 Fällen (9%) zeigte sich ein auffälliger Befund, der in 7 Fällen weiter diagnostisch abgeklärt werden musste (5x CT/MRT Abdomen u. internistische Abklärung, 1x bioptische Sicherung, 1x Verlaufsbeobachtung). In keinem Fall hatte sich der Verdacht auf eine hepatische Metastasierung im Verlauf bestätigt, so dass sich 100 % der positiven Befunde als falsch-positiv erwiesen.

Diskussion: In Anbetracht der geringen Rate an hepatischer Metastasierung, der hohen Rate an falsch-positiven Befunden und der mit der weiteren Abklärung der Befunde verbundenen Morbidität, Verunsicherung der Patienten und Kosten für weiteren Untersuchungen sollten Ultraschalluntersuchung des Abdomens kritisch gesehen werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.