Article
Statische und dynamische Sonografie von Veränderungen der mimischen Muskulatur bei Patienten mit M. Parkinson
Search Medline for
Authors
Published: | April 13, 2017 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Der M. Parkinson ist eine der häufigsten Bewegungsstörungen, die klinisch durch eine zunehmende Bradykinese gekennzeichnet ist. Während ein standardisiertes Protokoll zur Sonografie der mimischen Muskulatur bereits bei Patienten mit Fazialisparese eingesetzt wird, war bislang nicht bekannt, wie sich dieses Verfahren zur objektiven Untersuchung der mimischen Muskulatur bei Patienten mit M. Parkinson nutzen lässt.
Methoden: Die mimische Muskulatur von 38 Patienten (18 Frauen) mit M. Parkinson in verschiedenen Stadien wurde beidseitig sonografisch (Ultraschallgerät eZono 4000, eZono, Jena, Deutschland; Linearschallkopf 3 - 12 MHz) dargestellt. Mm. mentales, M. depressor labii inferioris, M. depressor anguli oris, M. zygomaticus major, M. orbicularis oculi, M. frontalis, M. orbicularis oris sowie zwei Kaumuskeln (M. masseter und M. temporalis) wurden in kompletter Entspannung und maximaler Anspannung standardisiert vermessen. Die Bilder wurden manuell segmentiert und die Muskelquerschnittfläche sowie die maximalen Längs- und Querdurchmessers in Ruhe und bei Kontraktion bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit Referenzwerten von gesunden Probanden verglichen.
Ergebnisse: Alle erhobenen Parameter einschließlich der Muskeldynamik bei Kontraktion waren bei Patienten mit M. Parkinson sowohl in Ruhe als auch in maximaler Kontraktion signifikant kleiner als bei gesunden Probanden.
Schlussfolgerungen: Die Sonografie der mimischen Muskulatur eignet sich bei M. Parkinson dazu, die Auswirkungen der Bradykinese in Form der reduzierten Muskeldynamik abzubilden. Weitere longitudinale Studien sollten nun erfassen, inwieweit sich die Muskelsonografie auch als quantitativer Biomarker zum Monitoring des Therapieerfolgs eignet.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.