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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Fallbericht: Verlauf einer AORRP unter PEP mit Gardasil®

Meeting Abstract

  • corresponding author Luise Döring - Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Claus Wittekindt - Universitätsklinik Gießen, Gießen
  • Jens-Peter Klußmann - Universitätsklinik Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno010

doi: 10.3205/17hno010, urn:nbn:de:0183-17hno0105

Published: April 13, 2017

© 2017 Döring et al.
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Text

Hintergrund: Die rezidiverende respiratorische Papillomatose des Erwachsenen (englisch - adult-onset recurrent respiratory papillomatosis/AORRP) mit Befall des Larynx ist eine seltene, durch Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) der Typen 6 oder 11 verursachte Erkrankung des Larynx. Symptomkontrolle kann durch wiederholte operative Entfernung der Papillome häufig erreicht werden. Bezüglich der Wirksamkeit einer postexpositionellen Impfprophylaxe (PEP) liegen bislang wenig Berichte in der Literatur vor, jedoch werden einhellig vielversprechende klinische Verläufe nach einer PEP mit dem tetravalenten HPV-Impfstoff Gardasil® berichtet.

Methoden: Wir berichten über einen erwachsenen Patienten der erstmals im Jahr 2011 im Alter von 46 Jahren wegen AORRP operiert wurde. Im selben Jahr wurden 4 weitere Operationen bei erneutem Papillomwachstum durchgeführt, danach war das stimmliche Ergebnis stabil und die Papillome ohne sichtbares Wachstum. In 2016 wurde eine PEP mit Gardasil begonnen.

Ergebnisse: Unter der Therapie verschlechterte sich das stimmliche Ergebnis und es wurde ein deutlicher Progress der AORRP dokumentiert, der eine erneute Abtragung der Papillome erforderlich machte. Die PEP wurde auf Wunsch des Patienten unterbrochen.

Schlussfolgerung: Laut zahlreicher Fallberichte hat die PEP bei der AORRP einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf. In diesem Fall zeigt sich im Gegensatz zu bisherigen Fallpublikationen ein Progress der AORRP unter PEP. Dies deckt sich mit der Beobachtung, dass bestehende genitale HPV-assoziierte Dysplasien durch eine PEP nicht beeinflusst werden. Die therapeutische Wirksamkeit von Gardasil bei der AORRP ist zumindest fraglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.