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88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Fallbericht – Lebensbedrohliche laryngeale Schwellung aufgrund eines Zahnfragments

Meeting Abstract

  • corresponding author Judith Arnolds - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Essen
  • Freya Dröge - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Essen
  • Stefan Hansen - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Essen
  • Nina Dominas - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Essen
  • Stephan Lang - Universitätsklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno001

doi: 10.3205/17hno001, urn:nbn:de:0183-17hno0018

Published: April 13, 2017

© 2017 Arnolds et al.
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Text

Einleitung: Organische Materialien wie Nüsse oder Knochensplitter werden häufig von Patienten aspiriert. Nur ein geringer Anteil hiervon verbleibt im Larynx, kann dort jedoch zu einer Direktverlegung des Larynx oder zu massiven Ödemen mit konsekutiver Dyspnoe führen.

Fallbeschreibung: Ein 56-jähriger männlicher Patient stellte sich bei uns mit einer massiven laryngealen Schwellung vor. Auswärtig erhielt der Patient Prednisolon, Fenistil und Ranitidin. Bei fehlender Besserung erfolgte die Verlegung in unsere Abteilung. Hier lag bei Ankunft eine lebensbedrohliche Atemwegsobstruktion vor, der Patient wurde koniotomiert und anschließend tracheostomiert.

Aufgrund der massiven laryngealen Schwellung konnte in einer in der gleichen Sitzung durchgeführten Mikrolaryngoskopie keine Ursache ausgemacht werden.

Der Patient erhielt eine intravenöse antibiotische Therapie mit 3 g Sulbactam/Ampicillin 3x tgl.. Hierunter trat nur eine geringgradige Besserung insbesondere der laryngealen Schwellung auf.

In der nun durchgeführten CT des Halses imponierte eine hyperdense Struktur im Bereich der linken Epiglottis. In der erneuten MLS konnte ein Fremdkörper im Bereich der Epiglottis geborgen werden. Nach histologischer Aufarbeitung handelte es sich um ein Stück eines abgebrochenen Zahns. Postoperativ war die laryngeale Schwellung rasch regredient, sodass im Verlauf das Tracheostoma verschlossen werden konnte.

Fazit: Obwohl initial endoskopisch keine Ursache zu eruieren war, konnte mit Hilfe der CT der laryngeal gelegene Fremdkörper diagnostiziert und dann operativ entfernt werden. Dieser Fallbericht zeigt, dass auch ohne erinnerliche Fremdkörperaspiration diese in Betracht gezogen werden sollten, da sogar kleinste Fremdkörper zu lebensbedrohlichen laryngealen Schwellungen führen können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.