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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Rücklaufquoten verschiedener Rekrutierungsstrategien bei einer Befragung von Hausärzt:innen zum Thema Entlassmanagement: Eine randomisierte Studie

Meeting Abstract

  • Kai Keller - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Sophie Peter - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke, Witten/Herdecke, Germany
  • Alexandra Piotrowski - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke, Witten/Herdecke, Germany
  • Finn Seliger - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Köln, Germany
  • Achim Mortsiefer - Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag), Universität Witten/Herdecke, Witten/Herdecke, Germany
  • Christoph Heinrich Linemann - Universität zu Köln, Klinik II für Innere Medizin und Zentrum für Molekulare Medizin, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Köln, Germany
  • Nadine Scholten - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft, Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Köln, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 658

doi: 10.3205/24gmds780, urn:nbn:de:0183-24gmds7806

Published: September 6, 2024

© 2024 Keller et al.
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Text

Einleitung: Befragungen von Hausärzt:innen sind ein wichtiges Instrument in der Versorgungsforschung. Niedrige Rücklaufquoten bei hausärztlichen Befragungen stellen eine Herausforderung für die Generierung belastbarer Daten dar. Hohe Rücklaufquoten sind ein wesentliches Gütekriterium und werden im Sinne der Repräsentativität immer wieder gefordert. Verschiedene Rekrutierungsstrategien und Befragungsmodi können den Rücklauf wesentlich beeinflussen. Für Hausärzt:innen in Deutschland fehlen aktuelle Erkenntnisse aus randomisierten Untersuchungen zu dem Zusammenhang zwischen der Rekrutierungsstrategie und dem Befragungsrücklauf.

Ziel dieser Studie ist es, die Wirkung unterschiedlicher Rekrutierungsstrategien auf den Rücklauf von zu befragenden Hausärzt:innen zu untersuchen.

Methoden: Diese Evaluation von drei Rekrutierungsstrategien soll in eine Befragung von Hausärzt:innen zum Thema Entlassmanagement eingebettet werden. Der Rücklauf folgender Gruppen soll dabei verglichen werden:

?????In Gruppe 1 werden Hausärzt:innen postalisch kontaktiert und erhalten den Fragebogen als Papierversion. In Gruppe 2 werden die Hausärzt:innen postalisch kontaktiert und können über einen QR-Code und über einen Link online an der Befragung teilnehmen. Die Hälfte der Hausärzt:innen in den Gruppen 1 und 2 erhalten die Briefumschläge mit Institutionenlogo die andere ohne. In der 3. Gruppe werden die Hausärzt:innen per E-Mail kontaktiert und können über einen QR-Code und über einen Link online an der Befragung teilnehmen. Der Papier- und der online-Fragebogen werden identisch aufgebaut sein. Bei allen Strategien werden zwei Teilnahmeerinnerungen versendet.

Basierend auf der Fallzahlkalkulation für Chi-Quadrat Tests mit α = 0,05, β =0,8 und einer Effektstärke von Cohens W von 0,23 [1] wird eine Fallzahl von 149 für den Vergleich der Rücklaufes mit und ohne Institutionenlogo in den postalischen Gruppen benötigt. Auf einem Erwartungswert von maximal 10% Rücklauf soll eine zweistufig geschichtete Stichprobe aller Hausärzt:innen von n = 10000 aus dem Bundesarztregister gezogen werden. Im ersten Schritt werden zufällig 4000 Hausärzt:innen in die Gruppen 1 und 2 randomisiert. Im Bundesarztregister liegen die E-Mailadressen nur für ca. 50% aller Ärzt:innen vor. Daher sollen in einem zweiten Schritt 6000 Hausärzt:innen mit dem Merkmal „E-Mailadresse vorhanden“ aus der Restgesamtheit gezogen werden. Das Oversampling in Gruppe 3 ist notwendig, da wir einen dreifach geringeren Rücklauf in der E-Mailgruppe erwarten [2]. Für den Vergleich der Antwortwahrscheinlichkeiten in den 3 Gruppen, soll eine logistische Regression gerechnet werden. Der Vergleich der Rücklaufquoten von Briefumschlägen mit und ohne Institutionsstempel soll durch Chi-Quadrat-Tests erfolgen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Befragung ist für den Sommer 2024 geplant. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Kongresses präsentiert werden können. Anhand der Ergebnisse soll der Rücklauf künftiger Befragungen von Hausärzt:innen in Deutschland genauer approximiert werden können und Forschende bei der Wahl der Rekrutierungsstrategie unterstützen. Wir möchten dazu motivieren, mit überschaubarem Ressourcenaufwand unterschiedliche Rekrutierungsstrategien und deren Assoziation mit der Rücklaufquote im Rahmen von geplanten Umfragen zu untersuchen.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.


Literatur

1.
Bonevski B, Magin P, Horton G, Foster M, Girgis A. Response rates in GP surveys - trialling two recruitment strategies. Aust Fam Physician. Jun 2011;40(6):427–30.
2.
Pentzek M, Baumgart V, Hegerath FM. Survey participation among general practitioners: comparison between teaching physicians and a random sample. BMC Research Notes. 2022;15(1):9.