gms | German Medical Science

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Einsamkeit im Ruhestand verringern: Zusammenhänge und Rahmenbedingungen eines gesunden Übergangs

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Amanda Voss - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Erlangen, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 393

doi: 10.3205/24gmds772, urn:nbn:de:0183-24gmds7729

Published: September 6, 2024

© 2024 Voss.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Der Übergang in den Ruhestand ist ein bedeutender Lebensabschnitt, der das Wohlbefinden und die physische Gesundheit älterer Menschen beeinflussen kann. Negative Auswirkungen wie Verlust der Tagesstruktur, Langeweile und Vereinsamung können die Folge sein. Um diesen vorzubeugen, kann eine frühzeitige Vorbereitung auf den Ruhestand hilfreich sein [1]. Da die Bedingungen, unter denen Menschen in den Ruhestand eintreten, sehr vielfältig sind, und damit auch die möglichen Auslöser bestimmter Risikofaktoren durch den Übergang in den Ruhestand, bedarf es einer grundlegenden Übersicht. Wenn die jeweils relevanten Bedingungen bekannt sind, kann eine angemessene Vorbereitung stattfinden. Daher ist das Ziel dieser Studie, über die Darstellung in einem qualitativen Causal Loop Diagramm die relevanten Zusammenhänge beim Übergang in den Ruhestand, z.B. Vorbereitung auf den Ruhestand, psychisches Wohlbefinden, der soziale Unterstützung, Aktivität, Einsamkeit, Verlust der Berufsrolle und sozialer Kontakte, zu untersuchen und darzustellen.

Methoden: Eine orientierende Literaturrecherche wurde durchgeführt, um relevante Studien zu gesundheitsbezogenen Faktoren beim Übergang in den Ruhestand zu identifizieren. Ergänzt wurde die Recherche um Ergebnisse aus sechs Gruppendiskussionen mit Vertretern der Beschäftigten und der Führungsebene aus drei Betrieben. Auf dieser Basis wurde ein qualitatives Causal Loop Diagramm erstellt, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen den Variablen zu visualisieren. Diese Methode wurde gewählt, weil sie ein umfassendes Verständnis der Dynamik und Rückkopplungsschleifen des zugrunde liegenden Systems bei Vorhandensein mehrerer weicher Variablen ermöglicht [2].

Ergebnisse: Im Causal Loop Diagramm werden Beziehungen zwischen den Variablen abgebildet. Eine positive Vorbereitung auf den Ruhestand steht beispielsweise mit einem verbesserten psychischen Wohlbefinden, erhöhter sozialer Unterstützung und aktiverem Lebensstil in Zusammenhang. Diese Faktoren können wiederum das Risiko für gesundheitliche Folgen reduzieren. Auf der anderen Seite kann eine erlebte Einsamkeit im Ruhestand die physische Gesundheit und das Risiko für schlechtere Gesundheit, z.B. das metabolische Syndrom, negativ beeinflussen.

Schlussfolgerungen: Die Vorbereitung auf den Ruhestand und das psychische Wohlbefinden spielen eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden im Ruhestand und die physische Gesundheit älterer Menschen. Ein aktiver Lebensstil und soziale Unterstützung können positive Effekte haben und das Risiko für gesundheitliche Folgen reduzieren. Es ist daher wichtig, gezielte Interventionen zu entwickeln, welche eine angemessene Vorbereitung auf den Ruhestand ermöglichen, um Vereinsamung zu verhindern und die Gesundheit und das Wohlbefinden im Ruhestand zu verbessern.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Hübner IM. Subjektive Gesundheit und Wohlbefinden im Übergang in den Ruhestand. Wiesbaden: Springer Fachmedien; 2017.
2.
Coyle G. Qualitative and quantitative modelling in system dynamics: some research questions. System Dynamics Review: The Journal of the System Dynamics Society. 2000 Sep;16(3):225-44.